Fotografie und Recht im Jahre 2010

Hunger auf FotografenJa, da zeigt 3sat eine Sendung aus der Reihe Matussek trifft … In diesem Fall den Fotografen Robert Lebeck. Robert Lebeck ist ein interessanter Mann. So wird sehr oft die Geschichte erzählt, dass er sich hinter einem Vorhang versteckte, als Churchill und Adenauer sich trafen. Alle Fotografen mussten raus. Er blieb und plötzlich suchte Adenauer einen Fotografen. Und da kam er hinter dem Vorhang hervor. Die Fotos danach machten ihn bekannt.

Aber warum schreibe ich das? Weil aus Anlaß der Sendung Robert Lebeck gezeigt wurde, wie er für einen Auftrag unterwegs war, um den nicht vorhandenen Konsum zu fotografieren. Er ging in ein Shoppingcenter und fotografierte ein paar Kürbisse. Sofort kam jemand vorbei und fragte ihn nach seiner Erlaubnis. Es gab einige Verwirrungen.

Was will ich damit sagen? Vor vierzig Jahren konnte man ungestraft hinter einem Vorhang stehen und Churchill oder Adenauer fotografieren. Heute darf man ohne Erlaubnis keinen Kürbis mehr fotografieren, vereinfacht ausgedrückt. So hat sich der Begriff der Freiheit verändert. Das ist schon eine Diskussion wert.

Nachtrag Ende 2011:

Mittlerweile gibt es einen anderen Film auf arte über Robert Lebeck. Dort äußert Michael Jürgs, der ihn lange kennt, die Vermutung, dass Robert Lebeck heute mit seiner sensiblen dokumentarischen Art wohl keine Chance mehr als Fotoreporter haben würde, weil die Verantwortlichen in den Redaktionen dies gar nicht mehr sehen würden.

Das spricht nicht gegen Robert Lebeck, aber es ist die Frage, was hat sich hier verändert?

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