Auf bildwerk3 ist ein Interview mit dem „Stern-Bildchef Andreas Trampe“. Auf die Frage nach dem Stellenwert von Story Telling und Street Photography antwortet Andreas Trampe u.a.: „Street Photography ist normalerweise nicht journalistisch, weil der Fotograf die Ergebnisse dem Zufall überlässt. Das kann ganz wunderbar sein, er kann aber auch ganz falsch liegen. Im Journalismus werden nicht nur schöne Bilder produziert sondern auch richtige Geschichten erzählt. Das ist bei Street Photography oft nicht der Fall.“
Dieser Gedanke inspiriert die eigene gedankliche Tätigkeit. Sind Journalismus und Strassenfotografie also Gegensätze? Das brachte mich zu der Frage des Zufalls. Dabei wurde mir klar, dass den Journalismus und die Strassenfotografie der Zufall verbindet. Beide brauchen ihn. Und nicht nur das. Der Zufall im Thema oder der Zufall als Thema wäre die einzige Unterscheidung, die mir einfällt.
Ich denke, der Zufall ist die erforderliche Untermenge in einem Thema. Jede Situation hat ihre innere Entwicklung. Diese kann langweilig sein aber sie ist da. Und es gilt, die für das journalistische Thema entsprechenden Momente festzuhalten. Und manchmal das Thema selbst. Wenn dich eine Situation beißt, dann mußt du fotografieren.
Semantisch muß ich jetzt noch fragen, ob der Zufall und der entscheidende Moment identisch sind? Sie können es sein, sie müssen es aber nicht. Nur scheinen Zufälle entscheidend für den entscheidenden Moment zu sein und damit gehört dann alles zusammen, was man gedanklich trennen kann.
So möchte ich nun mit meinem Gedanken hier enden und diesen als Anstoss für die weitere Gedankenbildung in die digitale Welt einpflegen und auf meinen Praxiskurs zu diesem Thema hinweisen.