Was mache ich, wenn …?
Mit dieser Frage im Hinterkopf haben Jörg und Katja Walther ein Buch über die Nikon D7000 geschrieben. Es ist ein Buch, in dem die Autoren eine eigene Meinung haben und diese auch niederschreiben und genau das ist gut und macht den Reiz des Buches aus.
Es ist ein sehr übersichtliches Buch. Das Inhaltsverzeichnis ist so gut aufbereitet, dass die Fragen zur Praxis sofort beantwortet werden können.
Ich finde sehr gut, dass schon zu Beginn eine wesentliche Veränderung ausführlich und sachgerecht beschrieben wird. Während bis zur D300s die Motivprogramme fehlten und immer nur in den „kleineren“ Kameras wie der D90 vorhanden waren, hat die D7000 nun auch diese Szeneprogramme.
Damit ist eine Kamera entstanden, die sowohl mehr manuelles als auch mehr automatisches Fotografieren erlaubt.
Und genau dies wird sehr ausführlich erläutert. Damit macht man Lust auf Ausprobieren. Das Buch eignet sich sehr gut als kreative Begleitlektüre im Urlaub. Und es gibt jede Menge Empfehlungen und sogar Aufgaben.
Eine Aufgabe lautet: „Vogel im Flug fotografieren.“ Dabei soll der Leser bzw. die Leserin die automatische Messfeldsteuerung und ihre Grenzen kennenlernen. Zudem kann man üben, wie man die 39 Felder des Autofokus der D7000 richtig einsetzt.
Ich habe das Buch als einzige Textinformation auf eine Reise zum Diemelsee mitgenommen, um die Kamera und das Buch unter Aussenbedingungen und praktischen Fragestellungen zu testen.
Das Buch konnte alle Fragen vorzüglich beantworten. Allerdings muß man hinzufügen, dass es kein Buch für fotografische Anfänger ist. Es ist gut zu lesen und hat eine gute Aufteilung der Seiten, aber es setzt schon Kenntnisse voraus. Das unterscheidet dieses Buch in meinen Augen wohlwollend von Büchern, die immer alles in einem Band sein wollen. Das funktioniert einfach nicht. Ein Buch für Anfänger muß anders aufgebaut sein als ein Buch für Fortgeschrittene. Aber dies ist wohl bestimmt durch den Wunsch, möglichst viele Zielgruppen mit einem Buch ansprechen zu wollen.
Sehr gut gelöst fand ich neben anderen Themen auch den Umgang mit der „Hyperfokaldistanz als Autofokusersatz“.
Es wird zwar auch die Theorie knapp erläutert, doch dann kommt ein Kästchen und in dem steht wie man über den Daumen kalkulieren muß, um scharfe Fotos von vorne bis hinten zu erhalten.
Die vielfältigen Empfehlungen zur Objektivwahl und das Kapitel „Spezielle Fotothemen mit der D7000 bewältigen“ erlauben eine gute Einführung in die unterschiedlichsten fotografischen Situationen.
Das Thema Video wird ebenfalls angeschnitten und erläutert, aber ich meine bemerkt zu haben, dass die Autoren der Meinung sind, die D7000 sei in erster Linie eine sehr gute digitale Spiegelreflexkamera, so dass Video nicht der Hauptgrund zum Kauf dieser Kamera sein sollte. Da gibt es anderes. Das sehe ich auch so.
Das Buch ist sehr übersichtlich und inhaltlich gut aufbereitet gestaltet.
Die Informationen fangen dort vielfach an, wo die Praxis der Fotografie mit dieser Kamera beginnt und die Empfehlungen regen zur Auseinandersetzung mit der Kamera an.
Es ist ein Buch, welches die Erwartungen des Titels voll erfüllt und es macht auch Spaß, in dem Buch nachzulesen.
Es ersetzt kein Handbuch sondern ist eine sehr gute Ergänzung für die Praxis, die ihresgleichen sucht.
Im Prinzip sieht man indirekt an diesem Buch, wo die Grenzen eines Handbuches für eine Kamera sind und welches Wissen man nach dem Lesen des Kamerahandbuches noch benötigt. Da wird dann klar, wie wichtig das Kennenlernen einer Kamera und der Grundlagen der fotografischen Optik ist, damit man optisch gut konstruierte Fotos machen kann.
Jörg Walther, Katja Walther:
Das Profi-Handbuch zur Nikon D7000
ISBN: 9783815835289