Die Zukunft der Fotografie ist banal. Es wird mehr Bildberichte geben, gerade auch im Internet. Bei spiegel.de scheint auf der Titelseite das erste Bild wesentlich größer geworden zu sein. Ähnliches gilt in meinen Augen für stern.de, focus.de und andere Medien.
Hinzu kommen immer mehr kleine Filmchen, z.T. aus Digitalkameras. Diese finde ich persönlich aber langweiliger als gute Fotos. Wieder anders ist es mit Fotostrecken, bei denen eine Stimme etwas erzählt.
Aber auffallend finde ich, dass die Angst um das Ende des Fotojournalismus vorbei zu sein scheint. Der Fotojournalismus stellt sich gerade neu auf. Die Veränderungen sind da.
Seitdem man mit der digitalen New York Times beginnt Geld zu verdienen, kommt langsam eine neue Goldgräberstimmung in den Medien auf.
Das ist gut für die digitale Welt und für den digitalen Fotojournalismus. Aber dennoch wird sich viel ändern. Das ist auch an dieser Stelle schon öfter beschrieben worden, so dass ich dies nicht wiederholen möchte.
Bilder und Visualisierungen sind wesentliche Elemente. Aber Bilder, die Geschichten erzählen, werden auch zukünftig immer wieder neu vor Ort entstehen müssen. Und da gibt es viel zu wenig Fotojournalisten, die vor Ort sind und berichten.
Ich sehe das so: Von immer weniger wird immer mehr berichtet und von immer mehr wird immer weniger berichtet.
Damit ist die Chance des digitalen Fotojournalismus bisher ziemlich wenig genutzt worden. Selbst Fotos hinter den Kulissen sind nicht da – oder einfach nicht zu sehen.
Insofern wird die Herausforderung eines guten Fotojournalismus mit mehr „Reporting with Images“ noch wachsen.
Vielleicht ist meine Sicht aber auch nicht richtig. Dann wäre ich für Hinweise dankbar, wo all die aktuellen Bildberichte zu finden von den vielen Ereignissen auf der Welt, die ich bisher nicht gefunden habe und die nicht die Schlagzeilen bestimmen.