Komm Fotografieren von Miriam Leuchter

Mit der digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) besser werden und professionell arbeiten lernen – geht das? Ja, mit diesem Buch ganz leicht.

Miriam Leuchter hat ein Buch geschrieben mit Kurzanleitungen zu den Themen „Menschen, Orte, Dinge.“

Alle Tipps sind in dem amerikanischen Magazin „Popular Photography“ erschienen. Es sind echte Profitipps. Wer wissen will, wie man aktuell Fotos macht, die sich auch verkaufen, der ist hier goldrichtig.

Die Sehgewohnheiten der Menschen haben sich geändert. Die Reizüberflutung durch digitale Fotos hat dazu geführt, dass Hingucker besondere Perspektiven brauchen. Und genau hier setzt das Buch kompromisslos gut an.

Miriam Leuchter versucht erst gar nicht faule Kompromisse einzugehen und ein Buch für alle Kameratypen zu schreiben. Nein, sie sagt klar, ich brauche mindestens eine DSLR, um entsprechend gute und auch in schwierigen Situationen verlässliche Technik zu haben. Und dann nimmt sie uns mit in eine Welt, die die Gestaltung technisch guter Fotos zeigt.

Sie wollen einen Figurschmeichler haben, also ein Aktfoto mit der Betonung der natürlichen Schönheit des Modells? Die Autorin gibt uns dafür eine Zeichnung an die Hand mit Beleuchtungsvorschlag, Positionsbeschreibung und detaillierten Vorbereitungen.

Sie wollen ein Actionfoto, das durch einen ungewöhnlichen Blickwinkel den Zuschauer sofort in seinen Bann zieht? Miriam Leuchter gibt Beispiele vom Unterwassergehäuse bis zur Kamera am Motorrad, die mit einem Funkfernauslöser bedient wird.

Und sie nennt Beispiele von Fotografinnen und Fotografen.

Doch was den eigentlichen Reiz des Buches ausmacht, das sind die vielen Erfahrungen und Hinweise, die aus diesem Buch einen wahren Schatz an Möglichkeiten machen.

Pia Kleine Wieskamp hat auf dem Blog von Addison Wesley noch einmal die Worte hervorgezaubert, die mir dieses Buch und das Denken dazu schmackhaft gemacht haben: „Wir leben in einer Welt der Bilder. Auf Plakatwänden, in Zeitschriften und zu Hause an der Wand, wir sind von ihnen umgeben. Wir stellen sie online und schicken sie unseren Freunden aufs Handy. Und immer mehr tragen eine (kleine oder größere) Kamera ständig bei sich. Im 21. Jahrhundert ist praktisch jeder ein Fotograf.“

Das ist die beste Beschreibung der digitalen Situation, die ich jemals gelesen habe.

Und genau deshalb gibt es einen Unterschied zwischen dem einfachen Knipsen und dem gestalteten Fotografieren.

Und wo der Unterscheid ist und wie man richtig gute Fotos mit DSLRs in professioneller Aufmachung erstellt, das findet man in diesem Buch.

So ganz nebenbei wird in dem Buch auch gezeigt, dass ein Foto in diesem Sinne im Kopf entsteht. Denn Miriam Leuchter legt sehr viel Wert auf Vorbereitungen für die jeweilige Situation.

Und das Buch macht auch klar, warum der Fotografenberuf in der bisherigen Form mit grossen Veränderungen zu kämpfen hat. Denn der Siegeszug der digitalen Zivilisation wird und hat die Wahrnehmung und den Wert von Bildern verändert.

Doch aus meiner Sicht hat das Buch den entscheidenden Vorteil, mehr zu sein als eine Anleitung zum Fotografieren. Es ist eine Anleitung zum Erstellen professioneller Fotos, mit denen man dann Geld verdienen kann. Und das erhöht den Nutzwert ungemein.

Miriam Leuchter

Menschen, Orte, Dinge

ISBN: 978-3-8273-3087-1

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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