Die Fuji X10 in der Dämmerung im EXR-Modus

Wenn der Herbst beginnt und die Blätter fallen, dann zeigt sich bei den Kameras, was sie zu leisten vermögen. Denn das Dämmerlicht, die schwierigen Übergänge und die vielen unterschiedlichen Lichtquellen fordern die Chips und die Optiken der Kameras ganz schön heraus.

Und deshalb nahm ich die Fuji X10 als Sucherkamera und Reportagekamera mit und besuchte die Vaillant Nacht der Kultur in Remscheid. Der Mond war noch nicht ganz voll, der Himmel war wolkenlos, es war sehr kalt und sehr windig und die blaue Stunde hatte schon begonnen. Vor allem aber war an diesem Abend auch eine Mischung aus verschiedenen Lichtarten zu sehen und das erhöhte ja die Anforderungen an die Kamera.

Da die Kamera nun den modifizierten Sensor hat und einige Firmware Updates von Fuji aufgespielt worden waren, machte ich etwas ganz einfaches. Ich wählte den Bildausschnitt und stellte die Kamera auf den EXR-Modus.

So entstanden Reportagefotos als Produkte einer Kombination von Mensch und Maschine.

Damit zu einigen Fotos, die zeigen sollen, was daraus entstanden ist. Alle Fotos sind unbearbeitet bis auf die Größenänderung.

Hier fing die blaue Stunde gerade an. Man sieht, dass das Problem der „weissen Scheiben“ gelöst wurde.

Fuji X10 EXR – Foto: Michael Mahlke

Ein paar Minuten später wird die blaue Stunde schon deutlicher und die Lichtmischungen nehmen zu, links das Telekom-„Lilarot“ und rechts die roten Lampen:

Fuji X10 EXR – Foto: Michael Mahlke

Hier dominieren dann eindeutig die roten Farbtöne und verleihen dem Ganzen etwas Surreales:

Fuji X10 EXR – Foto: Michael Mahlke

Doch schon eine Strasse weiter wechselte die Farbe. Grün war angesagt und lud in das städtische Bibliotheks-  und Kommunikationszentrum ein:

Fuji X10 EXR – Foto: Michael Mahlke

Und um den Unterschied zwischen EXR-Modus und P-Modus zu zeigen folgt nun ein Bild im P-Modus, also mit etwas weniger Dynamik, dafür aber mit 12MP statt 6MP Auflösung im Original:

Fuji X10 P – Foto: Michael Mahlke

Das Foto wurde etwas später aufgenommen als das Foto vorher.

Abschließend noch ein Vergleichsfoto. Beide um 18.44 Uhr Ortszeit aufgenommen. Man sieht sehr genau wie die Kamera die Lichtführung verändert, wenn vom P-Modus in den EXR-Modus gewechselt wird.

Wenn Sie auf das Foto klicken wird es größer. Da jeder Monitor anders kalibriert ist oder gar nicht ändert sich auch die Farbdarstellung. Aufgenommen sind die Fotos im sRGB-Modus. Achten Sie auch auf das Verhältnis der Lichter. Schauen Sie einmal auf das Kunstlicht, das in den Türen zu sehen ist im Verhältnis zum Licht, das draussen am Teo-Otto-Theater zu sehen ist.

Fazit:

Die Fuji X10 hat meine Erwartungen voll erfüllt. Sie war treffsicher, hat schnell fokussiert und die Kamera hatte überhaupt keine Probleme bei Dämmerlicht.

Da ich sie als Sucherkamera nutze, hat sie noch einen zusätzlichen Vorteil. Weil der Monitor nur im Infomodus ist und daher nur Daten zeigt und kein Livebild, hält bei mir ein Akku  ca. 500 Fotos. Selbst bei der Kälte hatte ich keine Probleme. Wenn allerdings der Monitor zum Fotografieren genutzt wird, ändert sich dies.

Die Fuji X10 ist ein echter kleiner Glücksfall unter den Sucherkameras geworden und sie ist für professionelle journalistische Tätigkeiten einsetzbar.

Nachtrag 2014:

Seit dem Erscheinen der X20 fragen sich viele, ob sie sich noch eine X10 kaufen sollen.

Der X-Trans Sensor in der X20 ist anders als der EXR-Sensor in der X10.

Eine sachlich gute Diskussion, die beim Beurteilen hilft, findet sich hier.

 

 

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert