Angela Merkel als Nazi

Was man in Deutschland nicht zeigt aber dennoch von Deutschland aus zu sehen ist, findet man im Internet. Auf der letzten Demonstration in Griechenland wurde auch deutlich, wie unterschiedlich die Sichtweisen sind. Während in Deutschland alles-ist-gut medial vorherrscht, kämpfen in Griechenland die Armen dagegen, dass sie die Zeche für die Reichen bezahlen müssen.

Dazu gehören auch starke Fotos. Ein Foto sehen Sie hier. Es zeigt eine Demonstration und einen Mann, der u.a. ein Schild hochhält mit Angela Merkel als Nazi bzw. in Naziuniform.

Dieses Foto erzählt mehr als eine Geschichte. Es ist einerseits visuelle Soziologie und andererseits ein Zeitdokument. Es zeigt aber auch, dass die deutsche Geschichte nicht vorbei ist sondern bis in die Gegenwart wirkt. Die Sparpolitik ist sicherlich eine absolut asoziale Angelegenheit. Sie hat allerdings nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun. Aber vielleicht sind es auch alte Wunden, die nun noch einmal aufgesprungen sind.

Fotografisch ist es allerdings ein starkes Foto, das viel erzählt und viel Raum für Deutungen läßt. Es geht in dem Foto auch gar nicht um Angela Merkel in Naziuniform, das ist nur der Aufhänger. Vielmehr sieht man einen Mann, der seine politischen Aussagen durch das Symbol der Henkerschlinge um seinen Hals, das Angela-Merkel-Schild und ein Plakat zeigt. Das Foto ist insgesamt sehr erzählfreudig, so dass man mit einem Blick viele Geschichten finden kann.

Demotix ist eine Agentur für freiberufliche Fotografen (freelancer). Wenn Sie dort einmal wöchentlich nachschauen, sehen Sie alles das, was in Deutschland in den Medien nicht zu sehen ist.

Sie sehen dort auch, wie interessant Reportage- und Dokumentarfotografie sein kann.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert