Die Demo gegen Rassismus in Solingen war ein guter Praxistest für eine einfache Frage: wieviel Kamera braucht heute ein Reporter?
Während bei Streetfotografie eine Kamera am besten lautlos ist, spielt dies bei Demonstrationen keine Rolle.
Eine Kamera im Reportageeinsatz muss aber
- einen sehr zuverlässigen Autofokus haben und treffsicher sein,
- sie muß flexibel einsetzbar sein und
- sie muß auch Details zeigen von vorne bis hinten.
Da Demos meistens im Licht stattfinden, ist der maximale Lowlightfaktor nicht die wichtigste Bedingung für eine solche Kamera.
So entschied ich mich, eine (geliehene) Bridgekamera mitzunehmen, die Panasonic FZ150. Sie hat zudem auch noch einen sehr guten Videomodus, so daß man sehr flexibel reagieren kann.

Auf der Demo war sofort klar, wer die teuersten Geräte dabei hatte. Es war der WDR. Allerdings sind auch da die Camcorder kleiner geworden.

Sie wirkten allerdings zierlich gegen die DSLR-Videoaufbauten, die andere Reporter benutzten.

Auf der Demonstration waren sehr viele Reporterinnen und Reporter und sehr viele Fotoreporter. So erhielt ich einen guten Überblick über das, was fotografisch benutzt wird.

Es wurden alle technischen Möglichkeiten genutzt vom Handy über Minikameras bis zu DSLRs. Von Reporterinnen und Reportern bzw. von der Presse wurden aber überwiegend die klassischen digitalen DSLRs von Canon und Nikon genutzt.

Dabei war das „Nah dran“ der Weg für interessante Motive.

Es war eine sehr friedliche Demonstration mit doppelt so viel Teilnehmern wie geplant.

Und heute kann man ja für das Web einfach einen Bildausschnitt wählen.

Es gab zwei Reporter, die mit einer Panasonic Lumix G2 fotografierten. Das ist eine Kamera, die sehr klassisch konstruiert ist, gut und schnell fokussiert – auch über das Display – und dabei gerade für bewegungsintensive Tagesreportagen sehr gut geeignet ist. Ansonsten waren nur DSLRs bei der/den von den Medien geschickten Presse/Fotojournalisten/Reportern zu sehen.
Eine Bridgekamera hatte offenkundig nur ich dabei. Aber für die reine Reportagearbeit fand ich sie gut, weil sie flexibel und zuverlässig war. Man muß sie allerdings auch so benutzen. Aus meiner Sicht ist dabei die wichtigste Voraussetzung mindestens zwei volle Reserveakkus dabei zu haben. Denn die Kamera ist sehr schnell und flexibel, wenn man sie nicht wecken muß. Wenn sie einmal im Schlafmodus ist und geweckt werden muß, dann ist sie oft erst startbereit, wenn die Situation vorbei ist.
Also muß sie „wach“ bleiben. Ich habe meistens den Sucher benutzt, so dass der Akku länger hält als beim Monitorbetrieb.
Es ist mit einer Bridgekamera eine andere Art des Fotografierens im Vergleich zu einer klassischen DSLR. Aber bei der Frage der Details kommt es in meinen Augen heute nur noch darauf an wie nah ich irgendwo dran bin.

Man sieht auf solchen Fotos einer Bridgekamera alles sehr detailliert – und auch die friedliche Stimmung.
Insgesamt stelle ich fest, dass preiswerte Bridgekameras bei der Presse bei dieser Demo keine Rolle gespielt haben. Wenn ich davon ausgehe, dass die anwesende Presse sonst auch mit denselben Geräten arbeitet, dann wäre der Schluß logisch, dass Bridgekameras im Profilager für Reportagen keine Rolle spielen.
Lieben Dank den Impressionen von der Demo!
War für mich auch interessant, mit was da eigentlich so fotografiert wird!
Ich wünsche Ihnen weiterhin noch viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Helmut Spiessberger