Von Leica und Rollei zu Instagram und Oggl oder das Quadrat ist zurück

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„Nach dem generellen Wechsel vom Kleinbildformat zum Format 6×6 bei Kriegsende bleibt Almasys fotografischer Stil nun über die nächsten Jahrzehnte hinweg konstant. Almasy hat das unbemerktere Arbeiten mit der Rolleiflex der Kleinbildkamera vorgezogen, auch hinsichtlich der Möglichkeiten der Cadrage.“

Dieser Satz von Axel Schmidt aus dem Buch „Paul Almasy. Zaungast der Weltgeschichte“ läßt uns völlig neue Blicke auf die Fotojournalisten und Reporter und ihre Kameras im 20. Jhrdt. werfen.

Die Rollei sei unbemerkter als die Leica. Das widerspricht völlig dem Bild, das wir gewonnen haben durch Cartier-Bresson und seine Schnappschüsse.

Rollei  war also für Reporter ebenso wichtig wie Leica. Aber 6×6 verlor letztlich die Attraktivität des 4×3 oder 3×2 Formats.

Doch auch das quadratische Fotografieren kehrte zurück als Ricoh in die GX200 diesen Aufnahmemodus integrierte und mit dem Sucher ein Gefühl wie bei einer Mittelformatkamera mit echtem 6×6 Film vermittelte.

Ricoh GX200
Ricoh GX200

Und damit nicht genug.

Wer ein Smartphone hat weiß, was passierte.

Instagram, Hipstamatic und viele mehr haben das quadratische Format neu entdeckt.

Mit der Iphone- und Smartphone Fotografie kehrt genau das Format zurück, welches so lange uninteressant war.

Und es hat komplett die digitale Welt erobert. Denn die meisten Fotos heute werden mit Smartphones und im quadratischen Format aufgenommen und gepostet/veröffentlicht.

So hat die neue Zeit auch eine neue Form. Sie ist viereckig.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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