Meisterinnen des Lichts von Boris Friedewald

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Große Fotografinnen aus zwei Jahrhunderten will das Buch zeigen.

Man blättert und schaut in diesem Buch mit zunehmendem Vergnügen.

Mir ist zwar nicht klar, welche Kriterien für „groß“ gelten aber  alle Beiträge sind sehr interessant und viele Fotos einfach großartig in Idee oder Umsetzung.

Es sind viele Namen in dem Buch: Berenice Abbott, Eve Arnold, Anna Atkins, Ellen Auerbach, Jessica Backhaus, Tina Barney, Lillian Bassman, Sibylle Bergemann, Margaret Bourke-White, Claude Cahun, Julia Margaret Cameron, Imogen Cunningham, Rineke Dijkstra, Trude Fleischmann, Martine Franck, Gisèle Freund, Nan Goldin, Jitka Hanzlová, Lady Clementina Hawarden, Florence Henri, Candida Höfer, Evelyn Hofer, Graciela Iturbide, Lotte Jacobi, Gertrude Käsebier, Rinko Kawauchi, Herlinde Koelbl, Germaine Krull, Dorothea Lange, An-My Lê, Helen Levitt, Vera Lutter, Vivian Maier, Sally Mann, Hellen van Meene,  Susan Meiselas, Lee Miller, Lisette Model, Tina Modotti, Sarah Moon, Inge Morathh, Zanele Muholi, Madame d’Ora, Bettina Rheims, Viviane Sassen, Shirana Shahbazi, Cindy Sherman, Dayanita Singh, Rosalind Solomon, Grete Stern, Ellen von Unwerth, JoAnn Verburg, Carrie Mae Weems, Francesca Woodman, Madame Yevond.

Das zeigt wie viele Frauen fotografierten und fotografieren.

Die meisten Frauen werden auf je zwei Doppelseiten vorgestellt, machmal sind es mehr.

So gelingt es, mit einem Text den Menschen und die Einstellung zur Fotografie zu erklären und einige Fotos in ansprechender Größe wiederzugeben.

Gut durchdacht und gut gemacht!

Boris Friedewald schreibt: „All dies sind Blicke von Frauen, für die die Bezeichnung Fotografin unscharf ist. Und das aus ganz individuellen Gründen. So sieht sich Zanele Muholi als visuelle Aktivistin. Claude Cahin sah sich selbst jenseits von weiblich, männlich oder androgyn und Eve Arnold glaubte, daß die Bezeichnung Fotografin sie reduziere.“

Damit öffnet er den Blick auf soziale Relität jenseits der alten Begrifflichkeit. Fotograf/Fotografin ist zunehmend kein Berufsbild mehr sondern eine Art der Kommunikation, weil die Technik keine Fachkenntnisse mehr erfordert. Sie wird eher eine Ausdrucksform und dann kommt es darauf an, ob diese Ausdrucksform als Fotokunst vermarktet werden soll oder als Beitrag die soziale Wirklichkeit beeinflussen soll – oder beides.

Es ist ein Buch zum Blättern, Blicken und Verweilen. Dabei wird es nie langweilig und die Texte sind sehr informationsreich. Damit lernen wir die Frauen in diesem Sinne kennen und werfen Blicke auf ihr fotografisches Werk.

Ein gutes Buch aus dem Prestel-Verlag.

Schade, daß es nicht noch dicker ist.

Boris Friedewald
Meisterinnen des Lichts
Große Fotografinnen aus zwei Jahrhunderten

ISBN: 978-3-7913-4673-1

 

Das Buch ist im Prestel-Verlag erschienen.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/