Douglas I. Busch – Retrospektive

douglasibusch

Das Buch interessierte mich, weil Douglas I. Busch den öffentlichen Raum in Schwarzweiß fotografiert hat.

Und da überzeugt er mich auch.

Überall dort wo es um Größe und Elemente im Umfeld geht, die gezeigt werden sollen, wirken die Schwarzweiß-Fotos besser als in Farbe.

Aber das Buch aus der Edition Braus mit Texten von Thomas Schormböck und Tim B. Wride bietet noch mehr.

Mittendrin sind bunte Fotos mit nackten Frauen und Männern, die bis zum Penis tätowiert und mit Metall behängt und gepierct sind.

Das ist schon ein Kontrast.

Diese Fotos lassen sich alle nicht ergooglen, so daß dieses Buch Dinge enthält, die online nicht zu finden sind.

Ein Alleinstellungsmerkmal.

„Während der letzten 25 Jahre Douglas Isaac Busch amerikanische Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, vielseitige Landschaften sowie diverse Städte als Motive gewählt. Kunst isehr persönlich und repräsentiert die Offenheit der USA und deren Bewohner.“

Diese Worte aus dem Vorwort zu diesem Buch, das aus Anlaß einer Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum erstellt wurde, gefällt mir, weil es eben dokumentarisch ist.

Es dokumentiert Menschen so wie sie gesehen werden wollen und es zeigt den öffentlichen Raum so wie er sich darstellt.

Das verbindende Element aller Motive ist der Fotograf.

Das alles ist mehr als einen Blick wert.

Und da die letzten Exemplare fast verschenkt werden, wollte ich es hier einmal erwähnen.

Das Buch wurde 2005 veröffentlicht. Im Jahr 2015 ist es mindestens so interessant wie damals.

Und der geringe Preis entspricht nicht dem höheren Wert.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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