Nick Brandt dokumentiert die Verstädterung in Afrika

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Das Buch ist ein seltener Glücksfall und aktuell nicht in Deutschland erschienen.

Eigentlich ist Nick Brandt bekannt für seine schönen monochromen Tier- und Landschaftsfotos aus Afrika.

Nun hat er etwas gemacht, das so nicht wiederholbar ist. Er ist an die Orte seiner Fotos mit lebensgroßen Plakaten zurückgekehrt und zeigt dort, welche Tiere er damals fotografiert hat und wie es dort heute aussieht.

Das ist singulär bzw. einzigartig, weil er auf seinen eigenen fotografischen Arbeiten aufbaut und diese in die neuen Fotos integriert, um Raum und Zeit sichtbar zu machen.

Es ist sozialdokumentarische Fotografie und mehr.

Eine Präsentation gibt es hier.

Auf seiner Webseite zeigt er die Fotos auch noch einmal.

Er zeigt durch diese Kombination, was geschieht, wenn Tiere und Menschen aufeinanderprallen und was die Menschen dann daraus machen. Hoffnung sieht anders aus. Es ist eher die Dokumentation der Zerstörung der Welt mit schönen Fotos und wie die Gier und die Armut die Selbstzerstörung der Welt mit sich bringen.

Auf zeit.de finden wir den Hinweis, daß er nicht geahnt hat, 16 Jahre nach den ursprünglichen Fotos dort keine Tiere mehr zu finden.

Und auf stern.de werden einige Fotos unter dem Aspekt einzigartiger Monumentalaufnahmen „des Wandels“ gezeigt.

Im Gegensatz zu inszenierter Realität mit Elementen der Wirklichkeit ist dies verdoppelte Realität, die gestern und heute zeigt.

Ich finde das ausgesprochen gut und wollte daher nicht versäumen darauf hinzuweisen.

Er selbst hat die Entstehungsgeschichte mit Fotos und englischen Texten online gesetzt (pdf), so daß man sieht wie die Bilder entstanden sind.

Diese Dokumentation und seine Fotos sind sehr beindruckend. Nick Brandt schildert wie viele junge Kinder und Jugendliche er dort (in Kenia) gesehen hat und sagt: „Ich hoffe, daß die Betrachter der Fotos sehen, daß nicht nur die Tiere Opfer der Zerstörung der Natur sind, es sind auch die verarmten Menschen.“

Im Original: „I hope that viewers of these photos realize that it is not just the animals that are victim of this destruction of the natural world. It`s also the impoverished humans that are victims.“

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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