Es ist das Buch, das gefehlt hat.
Als Robert Doisneau in den USA war, machte er Farbfotos. Er war ein Meister der Beobachtung und gilt als einer der Vertreter der humanistischen Fotografie.
Rückblickend ist sein Buch über Palm Springs das gut beobachtete Sittengemälde der Vorzeigewelt des weißen Mannes und der weißen Frau im Amerika der 60er Jahre.
Das Buch ist sozialdokumentarisch grandios und ein wahrer Glücksfall, weil nur ein Fotograf wie Doisneau über die Beobachtungsgabe verfügte und die kulturelle Distanz, die nur den Fremden sehen lassen, was für den Eingeborenen alltäglich und selbstverständlich ist.
Gemischt mit der Geometrie der visuellen Grammatik ist ein kleines großes Buch erschienen, das ich als direkte Ergänzung des Buches von Robert Frank sehe.
Wo Robert Frank die Zerrissenheit zwischen Sein und Sicht zeigt, fotografiert Doisneau die gelebte amerikanische Traumwelt des weißen Mannes und der weißen Frau.
Doisneau zeigt den konstruierten amerikanischen Traum, der in der Wirklichkeit der USA bei Frank nur als Hoffnung in den Gesichtern der Menschen zu sehen ist.
Es sind materialisierte Träume, die wir bei Doisneau sehen, während Frank uns die unerfüllte Sehnsucht nach diesem Traum in den Blicken der Menschen zeigt.
Das Buch ist bei randomhouse noch zu haben.