Es ist Zeit. Und deshalb entstanden einige Texte zur Fotografie und sozialdokumentarischen Fotografie, die meine Lebenszeit als Dokumentarfotograf reflektierten.
Da kann man ja nichts machen. Sie entstehen innerlich von allein, wenn der Ablösungsprozess beginnt.
So ist unser Leben.
- Soziale Kämpfe im Bergischen Land war der vielleicht wichtigste Artikel, um mich sozial einzuordnen in die Zeit
- Das Thema Arbeit in meiner Fotografie gab mir einen weiteren Horizont in Relation zu Anderen
- Der Artikel wie ich zum Dokumentarfotograf wurde ermöglichte eine persönliche Rückschau
Diese Artikel haben Vorläufer (es ging darin um meine fotografische Entwicklung jenseits der politischen Themen).
Heute kann ich das Ende des Jahres 2017 als Zeitpunkt ansehen, an dem ich mich vom sozialen Einsatz durch meine Fotografie auf meine Kosten verabschiede, d.h. ich gehe von fremden Inhalten zum eigenen Ich. Real geschah es ja viel früher aber mental jetzt. Ich habe gerne und viel getan und immer dafür „bezahlt“: persönlicher, sozialer, seelischer und fotografischer Einsatz unter materiellen Verlusten im eigenen Überlebenskampf war dabei die Bedingung für inhaltlich erfolgreiche Projekte hier und auf frontlens.de – Brutale Paradoxie pur!
Dabei habe ich immer wieder erfahren, daß soziale und seelische Waffen in „Friedenszeiten“ genauso tiefe Wunden schlagen können wie das Leben im direkten Krieg mit Waffen. Sobald existenzielle Unsicherheit auftritt reagieren Menschen verunsichert – auf jede Weise und viele leiden und sterben daran.
Das Schwerste ist die Realität zu sehen und zu akzeptieren – auch die eigene.
Bilder helfen zu sehen oder wie es Boris Mikhailov einmal sagte:
„Ich weiß, dass die Leute solche Fotos nicht betrachten wollen, aber erst wenn man das Elend im Bild sieht, beginnt man es auch auf der Straße wahrzunehmen.“
Nun sind als soziale Dokumentarfotografen/innen andere dran (oder es macht eben keiner). Ich möchte mich anderen Elementen der Lebenszeit zuwenden solange es geht. Saturn weist die Richtung (der aus der Astrologie).
Aber ich möchte nicht versäumen zu motivieren und verlinke deshalb als Botschaft den wunderbaren Artikel von Frau Martina Kötters „Fotografie als Waffe – Kann Fotografie die Welt verändern?“
Frau Kötters gelingt es die politische Fotografie in und nach 2018 zukunftsfähig zu machen.
So nun kommt der politische Abgesang.
Da ich meine gesamte bewußte Zeit in der Dokumentarfotografie im Rahmen dieser Webseiten unter verschiedenen Namen über ca. zehn Jahre als Ort der Reflexion, Dokumentation und Zusammenfassung verbracht habe, bot es sich natürlich an, die inneren Entwicklungen auch hier jetzt aufzuschreiben. Das ist ja das Neue in digitalen Zeiten. Das Ende ist immer nur der Schritt vor dem Update oder dem Wechsel des Betriebssystems.
So blicke ich nun auf eine beendete Entwicklung zurück und bin gespannt auf das Update.