Darf auf der photokina in Köln 2018 noch fotografiert werden?

Die Welt ist zu hause auf der photokina 2018 in Köln. Sie bleibt am Puls der Zeit wie dort zu lesen ist. Da bin ich mal gespannt.

Wenn sie in der zweiten Jahreshälfte startet und die Welt nach Köln kommt, dann gilt die EU-Datenschutzverordnung in Deutschland, weil Deutschland sie nicht in nationales Recht umgemünzt hat. Und dann dürfen Fotos von Menschen auf der photokina, auch wenn sie nur Beiwerk sind, nur noch gemacht werden, wenn die Menschen nicht erkennbar sind. Sonst muß von jeder Person nach einer mündlichen Aufklärung eine schriftliche Zustimmungserklärung vor dem Fotografieren abgegeben werden. Wie das gehen soll, wenn da die Welt kommt, ist mir noch nicht klar.

Im Widerstreit vom unveräußerlichen Grundrecht seine Meinung in Wort und Bild frei zu äußern und der EU-Datenschutzverordnung, die in Deutschland bis heute 4/2018 nicht national umgesetzt wurde wie z.B. in Schweden, ist dies doch ein juristisches Pulverfass. Das Datenschutzrecht gilt übrigens auch für Videos. Wer da als Blogger oder Besucher hinkommt, muß wahrscheinlich Kameras und Smartphones vorher am Eingang abgeben.

Es wird also in Deutschland eine besondere Messe werden, wenn der Gesetzgeber nicht umgehend diesen Umstand vernünftig und seriös im Sinne des Grundgesetzes und der Meinungsfreiheit ändert. Es kann wohl kaum sein, daß erst in langwierigen Gerichtsverfahren geklärt werden muß, was Kernaufgabe der Politik in digitalen Zeiten ist. Datenschutz ist wichtig aber er hat seine Grenzen dort wo die Meinungsfreiheit beginnt. Schweden hat es vorgemacht.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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