Paul Lowe hat dieses wunderbare Buch zur Fotografie und Fotopraxis gemacht. Darin findet sich auch ein prägnanter Text zum Thema Dokumentarfotografie. Zwei Gedanken daraus möchte ich vorstellen:
„Ob große historische Ereignisse oder kurzlebige Nachrichtenmeldungen – der Dokumentarfotograf interessiert sich für deren Hintergründe, gräbt nach strukturierenden Elementen, die diese bedeutsamen Ereignisse reflektieren, er blickt hinter die Fassaden und begleitet parallel die aktuellen Entwicklungen…. Dieser fotografischen Kategorie kommt die elementar wichtige soziale Aufgabe zu, uns dabei zu helfen, die komplexe Welt um uns herum zu verstehen.“
Der Dokumentarfotograf läuft also nicht von Ereignis zu Ereignis sondern versucht fotografisch ein Ereignis einzuordnen.
Das ist mühselig und selten gut bezahlt, wenn überhaupt. Und wenn es sich um kleine Ereignisse vor Ort handelt wird es noch mühseliger.
Mühsamkeit wird nicht belohnt sondern eher totgeschwiegen. Daher kommen diese Themen auch nur ganz selten in der Presse der Herrschenden vor.
Aber dennoch ist die Definition von Paul Lowe aus seinem Buch wunderbar und regt zum tiefen Nachdenken an.