Dokumentarfotografie in der Wikipedia – was ist Dokumentarfotografie?

Dokumentarfotografie Fotograf M. Mahlke

In der Wikipedia steht zum Begriff Dokumentarfotografie: „Die Dokumentarfotografie ist eine Art des Fotografierens, deren Motivation es ist, ein fotografisches Dokument herzustellen, das für das Festhalten der Realität, als Zeit-Dokument, als Appell oder auch Warnung genutzt werden soll. Diese fotografischen Dokumente stellen dabei jedoch keine objektive, sondern eine subjektive oder ideologische Betrachtung zumeist mit sozialkritischem Hintergrund dar.“

Ich finde diesen Satz gut aber er wirft dann Fragen auf, die in der wikipedia nur unzureichend beantwortet werden.

So wird auf einer Diskussionsseite zur Dokumentarfotografie in der wikipedia gefragt, wie sie sich von der Reportagefotografie unterscheidet.

Ich frage zusätzlich nach dem Unterschied zur Sozialfotografie.

Inwieweit zeigt uns google dazu relevante Suchergebnisse?

Schon hier wird deutlich, daß soziales Tun mit Fotografie oft hinterher eine sozial-kulturelle Einordnung mit Worten bekommt. Man kann Reportagefotos und Dokumentarfotos gut voneinander unterscheiden, aber ein Foto kann sowohl als auch sein.

Renate Wöhrer hat in ihrem Sammelband „Zur Genealogie dokumentarischer Darstellungspraktiken“ sehr gut herausgearbeitet wie aus Bildern Dokumente wurden.

Damit kann die theoretische Diskussion verläßlicher geführt werden.

Doch damit ist noch lange nicht Schluß.

Denn die nächste Frage würde lauten, welchen Wert und welche Relevanz hat Dokumentarfotografie?

Wie Fotos wirken, ist sehr unterschiedlich. Wer will schon die Matrix verlassen?

Wenn Fotos wirken sollen und zumindest zur Erinnerungskultur und differenziertem Bewußtsein dienen sollen, dann sollten sie auch online verfügbar sein. Dazu dienen heute digitale Bilddokumentationen mit Dokumentarfotografie über konkrete Ereignisse und Entwicklungen aus einer Reihe von Ereignissen.

Anschauen und Aufklären!

So landen wir mitten in der Dokumentarfotografie, die mehr ist als ein Ereignisfoto, weil sie auch das danach und davor zeigt.

Und so bietet die Wikipedia einen Einstieg, der sehr schnell sehr konkret erweitert werden muß. Denn Dokumentarfotografie ist Fotopraxis.

 

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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