Kann man Cartier-Bresson in die heutige Zeit transferieren? Wie muß man sehen und vor allem was muß man sehen, wenn man so sehen und gestalten will wie er?
Tavis Leaf Glover hat dazu einen hervorragenden Beitrag geleistet. In seinem Artikel „Henri Cartier-Bresson Photos Reimagined as Satirical Paintings“ übertragt er HCB´s geometrische Komposition beim Sehen auf Motive von heute. Das finde ich deshalb so gelungen, weil er die originalen Fotos nimmt und die Motive darauf ersetzt durch Motive von heute.
Das führt zu echt neuen Erkenntnissen und neuem Sehen – zumindest bei mir.
Dieser Transfer eröffnet eine ganz neue Sehweise und Sichtweise.
Denn man sieht daß der Zeitgeist von Henri Cartier-Bresson vorbei ist aber seine Art zu Sehen und zu Fotografieren heute noch sehr aktuell und gut ist – wenn man so vorgeht.
Und man sieht den neuen Zeitgeist.
Für mich ist dies alles noch aus einem anderen Grund interessant. Ich merke dabei wie meine Welt nur noch in meinem Kopf ist und die Welt da draussen anders aussieht.
Die Brille im Kopf behindert mein Sehen und beeinflusst meine Brille auf der Nase.
Man sieht nur was man sieht…