Mehr Mut – Streetreportagen und Streetfotografie im Mutmagazin

Das Mutmagazin versteht sich als unabhängiges Magazin und Beilage für Tageszeitungen. Es enthält u.a. klassische Fotoreportagen verbunden mit guten Artikeln.

Hinweisen möchte ich auf die Reportage „Therapie für Strassenkämpfer.“ Sie ist in der aktuellen Ausgabe zu finden, die hier runtergeladen werden kann.

Das Mutmagazin ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Hier findet man die Reportagen, die früher in Magazinen und Zeitungen zu finden waren, denen das Mutmagazin jetzt beigelegt wird.

Aber hier sehen wir auch die Wege, die Konflikte lösbar machen.

Es ist fotografisch ein bißchen so wie von der Konfliktfotografie zur peace.photography.

In jedem Fall finde ich dieses Magazin inhaltlich und fotografisch ausgesprochen gut.

Wenn ich mir fotografisch die Reportage über die Strassenkämpfer betrachte, dann fällt mir viel ein. Ich frage mich, wieso solche Reportagen nicht in Deutschland gemacht werden. Ich frage mich auch, wieso in Deutschland monochrom so nicht mehr fotografiert wird. Die Fotos erinnern sehr an Fotos, die schon 40 Jahre älter sind und sie zeigen, daß in manchen Fällen Fotos und Texte zusammengehören. Für mich sind es eindeutig Reportagefotos.

Wenn ich sie z.B. mit den Fotos von Gordon Parks vergleiche, dann hat Parks eindeutig mehr visuelle Ausstrahlungskraft in seinen Fotos. Sie wirken auch ohne Reportage, auch wenn dabei der ursprüngliche Zusammenhang manchmal auf der Strecke bleibt. Sie bleiben aber schön anzuschauen.

Dabei geht es nicht um besser oder schlechter sondern um fotografische Abgrenzungen und Einordnungen.

Ich finde das Mutmagazin ausgesprochen gut und wünsche mir mehr Mut.

 

 

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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