Studienbuch Fotografie von Maja Tabea Jerrentrup

Ich war auf dieses Buch gespannt und wurde nicht enttäuscht. Das Studienbuch Fotografie von Maja Tabea Jerrentrup ist ein Buch für eine neue Zeit. In gewisser Weise dokumentiert es diese neue Zeit und führt in sie hinein.

Frau Jerrentrup will den Blick für „kulturanthropologische, soziologische, historische und psychologische Zusammenhänge schärfen…“, um „besser reflektierte Aufnahmen zu machen.“

Es geht ihr darum „eine neue Perspektive auf die Fotografie“ zu gewinnen.

Gedacht ist das Buch für Menschen, die Fotografie studieren wollen.

Wer das Buch lesen will, hat tatsächlich mehrere Voraussetzungen zu erfüllen. Er/Sie/Es muß sicher Deutsch und Englisch verstehen und sich sinnerfassend größere Textmengen mit Fachsprache erarbeiten können.

Denn es ist ein echtes Buch zum Lesen – das Studienbuch Fotografie.

Frau Jerrentrup verzichtet nicht auf Fotos, aber diese spielen nur illustrativ eine Rolle, um Sachfragen zu verdeutlichen.

Ansonsten entstehen hier Fotos im Kopf durch vielfältige gute Gedanken zu dem was, wo und wie der Fotografie.

Das Buch erfüllt den selbstgesetzten Anspruch.

Man muß sich dabei an die Verhältnismäßigkeit der Kartographie erinnern. Die genaueste Karte ist die, die so groß ist wie die Landschaft, die sie darstellen soll. Weil dies natürlich nicht geht, ist jede andere Karte der Versuch, dies in kleinerer Form zu schaffen.

Und genau so ist es mit diesem Buch.

Frau Jerrentrup gelingt es, verschiedene Wissensbereiche mit Blick auf die Fotografie darzustellen.

Sie zeigt dabei auch wie fließend Übergänge sind und wie genau ungenau jede Definition und jeder Begriff ist. Alles hängt ab von Sichtweise und Umfeld.

Und so ist dieses Buch ein Buch für eine neue Zeit geworden.

Ich halte es für sehr gewinnbringend, wenn man Fotografie studieren will und man den eigenen Blick erweitern möchte.

Es ist bei UTB erschienen.

ISBN 9783825253424

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert