Silberhalogenid in Sensorfotos

Es gibt einen Zusammenhang von Silberhalogenid und Sensorfotos.

Hätten Sie das gewußt?

Falls nicht möchte ich zunächst Fachwissen aus einigen Webseiten zitieren, um mich dem Thema zu nähern.

„Jedes Original-Fotopapier von Fujifilm basiert auf unserer traditionellen Silberhalogenid-Emulsionstechnologie. Die Emulsion ist in Gelatine eingebettet, was den Bildschichten eine höhere Haltbarkeit verleiht und sie gegen schädliche Umwelteinflüsse und physische Abnutzung schützt.

Verfahren

Sobald die Silberhalogenid-Kristalle im Fotopapier mittels eines RGB-Belichtungsverfahrens ausbelichtet werden, entsteht ein latentes Bild. Anschließend durchläuft das Fotopapier einen chemischen Entwicklungsprozess, an dessen Ende das Bild dauerhaft fixiert wird. Während dieses Prozesses werden die Farben Cyan, Magenta und Gelb in drei verschiedenen Schichten übereinandergelegt.“

Diese Erklärung ist der erste Einstieg in dieses Thema.

Warum schreibe ich das auf?

Elmar Baumann gibt die Antwort: „Das Silberhalogenid ist der lichtempfindliche Stoff in Filmen. Es ist Silber und ein sogenanntes Halogen (Brom, Chlor oder Jod).“

Nun haben wir also zwei interessante Informationen erhalten.

Erstens ist Silberhalogenid wichtig für die analoge Filmentwicklung und zweitens ist Fujifilm darauf spezialisiert.

An dieser Stelle ist nun der theoretische Grenzübertritt in die digitale Welt.

Im Test der Fuji X-E2s bringt dkamera.de es auf den Punkt: „Der Bildsensor der FujiFilm X-E2S kommt bereits beim Vorgängermodell zum Einsatz. Es handelt sich um einen X-Trans-CMOS-II-Sensor mit Abmessungen von 23,6 x 15,6mm (APS-C). Wie alle X-Trans-CMOS-Sensoren verfügt auch dieses Modell über eine besondere Farbfilteranordnung, die sich vom bekannten Bayer-Sensor absetzt. Der Farbfilter orientiert sich an der Silberhalogenid-Struktur eines analogen Films…“

Dazu habe ich dann auch noch eine Erklärung von Fujifilm selbst gefunden:

„Bildqualität auf höchstem Niveau

Die Fujifilm X-E2 ist mit dem innovativen 16,3 Megapixel APS-C X-Trans CMOS II Sensor ausgestattet, der eine professionelle Bildqualität auf höchstem Niveau garantiert. Die einzigartige Farbfilter-Anordnung des X-Trans CMOS II Sensors sorgt dafür, dass die Verwendung eines Tiefpassfilters nicht notwendig ist. Ein Tiefpassfilter bei konventionellen Kameras verhindert zwar unangenehme Moirés an feinen Strukturen oder Farbfehler, verringert aber zugleich auch die Auflösung.

Fujifilm hat eine Farbfilter-Anordnung entwickelt, die sich an der zufälligen Struktur der Silberhalogenid-Kristalle bei analogen Filmen orientiert. Durch diese unregelmäßige Anordnung ist kein Tiefpassfilter mehr nötig, um Moirés oder Farbfehler zu verhindern. Die Auflösung bleibt zudem stetig auf extrem hohem Niveau.

Der Farbfilter des X-Trans CMOS II Sensors besteht aus 6×6 RGB Pixel-Einheiten, um ein unregelmäßiges Muster zu erhalten. Zudem sind in jeder Reihe des Sensors alle Farbinformationen (RGB) enthalten, wodurch eine nochmals verbesserte Farbwiedergabe erzielt wird.

Außerdem optimiert der integrierte „Lens Modulation Optimizer“ die Bildqualität zusätzlich. Mögliche Beugungsunschärfen, die beim Abblenden im Strahlengang des Objektivs entstehen, werden automatisch aus dem Bild heraus gerechnet. Das Ergebnis sind Aufnahmen von beeindruckender Schärfe bis in die Bildecken hinein. Der „Lens Modulation Optimizer“ kann sowohl aktiviert als auch deaktiviert werden und ist mit allen Fujinon XF-Objektiven kompatibel.“

Man bekommt also mit diesem Sensor in gewisser Weise die analoge Welt in digitalen Zeiten.

Dieser Sensor ist in  Fujifilm X-Trans II Kameras wie z.B. der  X100S, X100T, X-E2, X-E2S, X-T1, X-T10, X70, X20, X30, XQ1, and XQ2, wobei der Sensor innerhalb der Reihe und der Jahre mehrfach verändert wurde.

Und mit dem X-Trans III hat sich dies alles wieder verändert…

Und dies gibt es nur in Sensoren für APS-C Kameras.

Bei dpreview wird aktuell sogar gefragt, welcher X-Trans Sensor Qualitäten wie analoge Filme hat? Die Antwort fällt unterschiedlich aus, aber es wird deutlich, daß einige der Diskutanten dem X Trans II Sensor eher die analoge Anmutung / das analoge Aussehen zuordnen.

Wie auch immer, das Silberhalogenid ist nun zumindest auf diesem Sensor digital ausgedrückt zu finden.

Und das finde ich sehr interessant, weil es mir erklärt, warum ich so gerne damit fotografiere und dies auch noch fast ausschließlich manuell.

Wer es gerne sehr detailliert und technisch hat, der wird hier fündig. Wer mehr über die Filmsimulationen wissen will, der sollte hier klicken und evtl. übersetzen lassen.

Da die Entwicklung danach schon weitergegangen ist, hat der Nachfolger nicht automatisch alles, was der Vorgänger hat sondern er ist anders: „Der X-Trans CMOS III wird von Sony gefertigt, woraus Fujifilm kein Geheimnis macht. Der Farbfilter allerdings entspricht den Fujifilm-Spezifikationen. Die spezielle Farbfilteranordnung ähnelt dem Filmkorn und minimiert ohne Tiefpassfilter Moirés und Farbartefakte und sorgt gleichzeitig für eine hohe Farbauflösung. Beim CMOS-Sensor selbst kommt Sonys neue Kupferleitungstechnologie zum Einsatz, wie sie auch in der Alpha 7R II Verwendung findet. Da Kupfer bessere Leiteigenschaften als das bisher verwendete Aluminium besitzt, kann der Sensor schneller arbeiten. Neue Signalverstärker sorgen zudem für ein reduziertes Rauschen. Es handelt sich jedoch nicht um einen rückwärtig belichteten CMOS-Sensor, die Leiterbahnen liegen weiterhin oberhalb der lichtempfindlichen Schicht. Jedenfalls handelt es sich laut Fujifilm um den ersten APS-C-Sensor, bei dem die neue Kupfertechnologie zum Einsatz kommt.“

Fotografie und digitale Alchemie liegen also eng nebeneinander.

Ich danke allen, die auf ihren Webseiten die Informationen dargestellt haben, die ich nutzen konnte, um daraus einen neuen Zusammenhang zu machen und das gesamte Thema darzustellen.

Ich danke Fujifilm für die Umsetzung in X Trans Sensoren und ich freue mich auf neue Fotos im analogen FujiLook.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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