Meine wichtigste Sucherkamera in filmbasierter, chemiebasierter, „analoger“ Zeit war die Leica CL und ist in sensorbasierter digitaler Zeit die Fuji X100 und ihre kleine Schwester X10 gewesen auf deren Weg ich immer noch bin.
Das bedeutet im Kopf habe ich immer mit diesen Kameras fotografiert, wenn ich real auch mit anderen Kameras fotografiert habe.
Sie waren und sind immer mein gedanklicher Vergleichsmaßstab, wenn es um reales Fotografieren geht.
Das hat viele Folgen. So sind Sucherkameras in sozialen Situationen heute die wahrscheinlich schlechteste Lösung, weil da die Fotos im sozialen Miteinander entstehen und die Smartphonekamera akzeptiert wird aber nicht die visuelle und reale Distanzierung durch den performativen Akt der Sucherfotografie.
Sucherkameras sind heute eher für stilles Fotografieren die beste Lösung, während sie bei Cartier-Bresson u.a. noch die Art der Fotografie bei sozialem Leben waren.
So ändert sich Zeitgeist.
Das hat mit der sozialen Wahrnehmung und den sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie zu tun.
Diese wird geprägt durch die sozialen Umstände, die das gesellschaftliche Leben beeinflussen bis hin zu social media, wobei social und sozial nur eine geringe Schnittmenge haben.