Nun hat Leica 2023 eine M11 Monochrom herausgebracht und Pentax eine K III Monochrom. Das Thema monochrome Fotografie ist jetzt als Neuauflage medial wieder da, wobei Leica rein monochrom die Spitzenposition hält mit Q monochrom, M monochrom und monochromen Sensoren in Huawei Smartphones.
Es sind eigentlich nur technische und soziale Gründe, die für rein monochrome Sensoren sprechen.
Technisch wird mit dem erhöhten Detailreichtum (wer es braucht…) argumentiert, weil kein Filter auf dem Sensor ist. Und sozial entsteht so die Chance zur Abgrenzung und Eingrenzung.
Aus visuellen Gründen muß niemand eine Kamera mit einem nur monochromen Sensor kaufen.
Und dann wären da noch die digitalen Filter der analogen monochromen Fujifilme bei den X-Trans Sensoren.
Das kann wiederum kein rein monochromer Sensor von Leica.
Hier sieht man schon, daß es visuell nicht mehr auf besser oder schlechter ankommt sondern der persönliche Geschmack zählt.
Die Olympus Pen F bietet noch mal eine ganz eigene monochrome Lösung mit ihrem Rädchen vorne an der Kamera. Und dann sind da ja noch fast geniale Softwarelösungen wie z.B. die von exposure 7.
Hinzu kommen die speziellen Filter, die bei Lumix Kameras wie der GX80 u.a. genutzt werden wie z.B. L.Monochrome: „Monochrom ist eine Welt, die sich nur in Helligkeit und Dunkelheit von Weiß bis Schwarz ausdrückt, daher legen wir großen Wert auf den Ausdruck von Abstufungen. „L.Monochrome“ ist nicht einfach ein Modus ohne Farbe, sondern verfügt über eine ausgeprägte Tonabstufung, die eine tiefe und ruhige Atmosphäre schafft und bei Fotografen, die in Schwarzweiß fotografieren, gut ankommt. Dann haben wir „L.Monochrome D“ hinzugefügt, eine weitere Variante, die Glanzlichter und Schatten hervorhebt und gleichzeitig exquisite Details beibehält. Der Entwicklungsprozess begann als Reaktion auf den Wunsch der Fotografen, die Pracht der Natur und die Texturen des Meeres, der Berge, des Himmels und der Wolken in kraftvollen monochromen Bildern einzufangen.“ – übersetzt mit google.
Es gibt noch mehr und damit ist fast unendlich viel möglich.
Der Vorteil aller Kameras, die mehr als rein monochrom fotografieren, besteht in der möglichen farbigen Sicherung als RAW-Datei. So kann man alles später anders und auch farbig umarbeiten.
Das Argument „ich habe eine Leica monochrom“ ist nach dem Kauf unbestreitbar aber das Argument „die Leica monochrom macht bessere Fotos“ ist sofort wiederlegbar, weil es darauf ankommt, was als besser definiert wird.
Das ist aber egal. Wer sie will, der kann sie kaufen.
Wer sie nicht will, der wird sie nicht vermissen.
Das ist so wie Werner Lüttgens es in der colorfoto 5/6 2023 für Objektive beschrieben hat: „Unsere Objektivtests basieren stets auf Messwerten… ( Nun gibt es einen Trend, alte Rechnungen in neuen Objektiven neu aufzulegen, m.m.) … Dabei geht es oft um einen speziellen Look, ein schönes Bokeh und nicht um maximale Auflösung und hohe Kontrastwerte.“
Dann ist weniger mehr wert.
In diesem Sinne!
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