Wie lebt man heute?
Ich komme aus der Zeit als das Lesen und Schreiben die Grundfertigkeiten waren, um die Welt zu erschließen und zu verstehen.
Lesen half mir die Schrecken der Welt zu verdauen. Ich suchte dabei Lösungen für heute.
Bücher waren meine Welt.
So blickte ich früher immer in die Geschichte (Vergangenheit) und blicke heute immer öfter in die Gegenwart.
Irgendwann saß die Frage vor mir, wie lebt man auf dieser Welt?
Früher glaubte ich den Erwachsenen, die mich beeinflußten bis ich die „Scheißprogramme“ bemerkte.
Heute glaube ich eher meinem eigenen Verstand und eher nicht dem, was ich sehe.
Aber das war ein Prozess über viele Jahre.
Nun sehe ich weiter:
Die Menschen altern aber die Seele altert nicht.
Und beim Blick in die Seele sieht man auch die wilden Tiere…
Macht wird nur durch Gegenmacht begrenzt.
Da hat sich zur Vergangenheit wenig getan.
Was macht man dann zwischen Völlerei und Verzweiflung?
Die Antworten darauf sind der jeweils eigene Lebensversuch.
Meiner war und ist die Gegenwart zu betrachten und zu analysieren bis zu mir selbst – diesseits und jenseits meines Arbeitslebens zwischen Büchern und Weltsicht.
Dabei half und hilft mir die Fotografie als Spiegel von der Aufnahme bis zur Reflexion.
Das findet sich teilweise auch online so wie hier auf diesem Blog.
Hier habe ich vieles gezeigt und reflektiert.
Aber ich bin nur einer von vielen Menschen und bleibe bei den Worten von Schopenhauer:
“Obgleich die hier mitzutheilenden Gedanken zu keinem festen Resultate führen, vielleicht eine bloße metaphysische Phantasie genannt werden könnten; so habe ich mich doch nicht entschließen können, sie der Vergessenheit zu übergeben; weil sie Manchem, wenigstens zum Vergleich mit seinen eigenen, über denselben Gegenstand gehegten, willkommen seyn werden.”
Nun wird es Zeit weiterzugehen und wieder einmal die Wegmarken neu zu setzen.
„Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Die Entscheidung, ob das Leben sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Philosophie. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen und der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später.“
„Das Elend hinderte mich zu glauben, dass alles unter der Sonne und in der Geschichte gut sei; die Sonne lehrte mich, dass die Geschichte nicht alles ist.“
So bleibe ich bei Albert Camus zwischen Selbstmord und Sonne und bei Schopenhauer und seinem Blick auf die Welt.
… und bei der Fotografie in einem neuen Gewand.
Das zu leben ist der Weg nach vorn und nicht die Flucht vor dem Leben.
Dann mal los!