Ich bin mit Qualität aus Germany im Kopf aufgewachsen. Deutsche Produkte, deutsche Qualität, deutsche Fertigung.
Das hat sich ja dann geändert. Globalisierung und internationale Lieferketten zerstörten – gefördert durch die EU – diese Situation.
Die Gier fraß und frißt immer weiter.
Einen Teil dieser Entwicklung habe ich damals vor Ort fotografisch dokumentiert .
Jetzt bin ich in der Zeit danach.
Die Realität der heutigen Zeit (2025) zeigt, dass die „neue Qualität“ von Produkten und Dienstleistungen nicht mehr länderbezogen ist sondern marktbezogen.
Je nach Region werden Produkte mit mehr oder weniger eingebautem Verfall produziert. Insofern kann sogar die neue Zeit „gut“ sein, ich denke da z.B. an die neue Obsoleszenz-Verordnung der EU.
Aber das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Masse der Menschen als Marktteilnehmer führt dann auch zu bezahlbaren Produkten. Ich sehe dies bei Handys und Objektiven. Viele davon haben heute aus dem Stand der aktuellen Massentechnik heraus schon eine Qualität und Möglichkeiten, die früher nicht mal denkbar geschweige denn bezahlbar waren.
Soziale Unterscheidungsmerkmale sind dann nicht mehr die Produkte selbst sondern Attribute wie die Verzierung mit Gold, Juwelen etc.
Parallel dazu gibt es nun einen neuen Imperialismus.
Die Eroberung der Welt durch amerikanische Konzerne und Privatpersonen, chinesische Konzerne und einige andere Akteure aus Arabien etc. führt zu einer neuen Patchworkwelt, in der wir leben müssen – und hoffentlich auch noch selbstbestimmt können, wenn wir es wollen – was ja vielfach eher nicht der Fall ist aus materiellen oder mentalen Gründen.
Wir sind als Staatsbürger in Deutschland also mittendrin.
Für mich ist zivilisatorisch das neue Aha-Erlebnis die Mischung aus hochwertiger Optik und Technik als neuer globaler Mix und neuer Standard.
Ich habe parallel aber auch eigene Erfahrungen sammeln müssen, die meinen Glauben erschütterten und meine Grenzen zeigten. Einiges habe ich hier publiziert.
Hinzu kommen noch andere Geschehnisse.
Als alter VW Veteran vom Käfer bis zum Golf Plus habe ich nun erlebt, wie im Golf Plus bei mir und anderen! nach gut 100.000km die Steuerkette gewechselt werden musste für ein paar tausend Euro. Das Problem ist mir weder bei Japanern noch bei anderen bekannt. Damit war Made in Germany zum Leiden an Germany geworden. Und das ist nur ein Beispiel. Bei BMW ist es anders. Mein Schulfreund musste seine Steuerkette im BMW erst nach 380.000 km wechseln… Es kommt also darauf an.
Fotografisch ging es mir ähnlich. Die deutsche Kameraindustrie wurde beim Wechsel von analog zu digital eher japanisch mit der Werkbank in Asien und vor allem in China – mit Ausnahme von Leica, das nur durch österreichische Führung weiter im deutschen Raum bleiben konnte und dabei international wuchs.
Heute sind wir weiter.
Das neue Denken zwischen z.B. Lumix, Leica, Xiaomi, Apple und Samsung ist nicht schlechter sondern nur neuer und eben anders.
Made in .. wurde ersetzt durch Made by…
Und jetzt kommen die Chinesen und machen vieles selbst (gelernt und neu) oder bestimmen die Kooperation.
Und es ist vielfach kreativ und besser und – billiger. Im Moment!
Exkurs: Deutschland ist ja nicht nur eine fotografische Melkkuh.
Hier bezahlt man ja in meinen Augen durch eine Politik, die Sozialverbände und Privatinvestoren begünstigt, auch Preise für soziale Dienstleistungen, die nur der Profitmaximierung dienen. Aber die Politik macht es mit und fördert es noch.
Wenn statt in Aktien nun in Pflegeheime investiert wird, weil der Staat ja alles bezahlt statt Obergrenzen für Betreiber und Profite festzulegen und dann kein Geld mehr hat, sind kafkaeske Verhältnisse erreicht. Statt die Altersversorgung wie in den nordischen Ländern zu regeln mit begrenzten Zuzahlungen in Relation zur realen Rente wird hier einfach das mehrfache der gesamten Altersbezüge ausgerechnet für einen Heimplatz nach dem Motto: Wir nehmen dir alles Ersparte weg und geben es den Sozialprofiteuren in den Heimen und Verbänden, die durch Phantasiepreise Kosten abrechnen dürfen, die es woanders so nicht gibt. Den Rest zahlt der Steuerzahler.
Und dann wird über die Vorteile der Demokratie philosophiert.
Über welche? Die Demokratie, die Fleißige bestraft?
Wenn in einem Land Beamte und Sozialempfänger besser gestellt sind als die, die für ihre Sozialversicherungen selbst bezahlen und arbeiten oder gearbeitet haben, dann geht dieses Land als stabile Demokratie zugrunde. Das kann man vielfach belegen.
Das zu schreiben ist Meinungsfreiheit, das zu ändern wäre Demokratie. Wenn aber Politiker nach der Wahl das Gegenteil von dem machen, was sie vorher versprochen haben, was ist das dann?
Das Grundgesetz in Deutschland ist gut – aber was wurde daraus gemacht?
Die EU in jetziger Form ist so ein Beitrag zum politischen Verderb, die das GG vielfach außer Kraft setzt obwohl es bis heute gilt.
Dies alles ist natürlich meine Sicht. Die Nutznießer dieser Situation sehen das sicher anders.
Es gibt also viele Fragen und eine neue Zeit, in der wir sie stellen müssen.
Ich höre hier damit auf und wende mich wieder der Fotografie und ihren Motiven zu.
Denn da gibt es sicher auch viel zu fotografieren, um zu dokumentieren, wenn man es dann noch darf.
Und wo kann man dies dann diskutieren und zeigen? Auf Plattformen, die nicht jedem alles zeigen, weil die Familie der Algorithmen sortiert und bestimmt?
Es ist also eine neue Zeit mit Menschen wie sie immer waren und dem, was auch bisher galt: Macht wird nur durch Gegenmacht beschränkt und wir Menschen sind so wie wir sind.
„Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden.“
Dieser Text ist vielleicht nicht so glatt und stringent wie ich sonst öfter schreibe. Er gibt aber wieder wie ich manches gerade empfinde: verwirrend, widersprüchlich, krumm, fragmentarisch etc. Dann sollte auch die Sprache dies nicht ausklammern.






