Fotokameras für Fotoreporter

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Das ist eigentlich ein Artikel aus der Reihe „Es war einmal“ – aber doch nicht so ganz.

„Eine Legende neu erfunden“ hat Leica bei der M11 geschrieben.

Das stimmt. Aber es gibt eben kaum noch Fotoreporter.

Insofern war die Legende noch nie so wichtig wie heute.

Und es macht auch Spaß!

Aber es gibt ja nicht nur Leica.

Es gibt mindestens drei Unternehmen, die ihre Legenden in den letzten Jahren neu erfunden haben:

Ich denke digital dabei an

Für den klassischen Fotoreporter gab es nie zuvor so schöne und gute Digitalkameras mit Sucher und voller kreativer Technik.

„Die großen unabhängigen, reisenden Fotoreporter waren plötzlich da, seit Anfang der 30er-Jahre, sie drehten gloriose Runden um die Welt. Dann verlöschte das Genre, der Beruf. Es war das Glück seines Lebens, so einer zu sein: ein Journalist mit Kamera wie Henri Cartier-Bresson oder Robert Capa.“

Diese Worte über Elliott Erwitt sind wahr und zeigen, wie es war.

Das ist heute so fast vorbei, weil der Fotoreporter dem Fotoliebhaber, dem Amateur, der seine Sache liebt, gewichen ist.

Aber dieser Nimbus und Spirit lebt in den neu erfundenen wunderbaren Digitalkameras fort, die diese Zeit irgendwie widerspiegeln und eine Entrückung aus der Wirklichkeit oder eine temporäre Identifizierung mit diesen Rollen in unserer Jetztzeit ermöglichen.

Der analog-digitale Transfer ist gelungen und macht vieles möglich. Ich denke da z.B. an Fotos wie die von Saul Leiter u.a..

Der Kauf befriedigt die Sehnsucht und die Nutzung löst Glücksgefühle aus bis zum Flow, selbst wenn dabei die Identität herbeikonsumiert wird.

Warum auch nicht?

Wer heute echt nah dran sein will wie früher Gerda Taro oder Robert Capa, der braucht mittendrin als Fotoreporter ein Smartphone oder Iphone, weil heute nur der Monitor und die akzeptierte Aufnahme im sozialen Miteinander diese Nähe in einer sozialen Situation möglich macht.

Der Sucher schafft dagegen Distanz. Das geht in sozialen Situationen nur, wenn man nicht mittendrin ist und spontane und ungestellte Fotos will, sondern aus einer privilegierten Rolle fotografiert.

So können wir heute sagen, wir sind in einer Zeit, die die schönsten und wunderbarsten Kameras aller Zeiten für soziale Fotoreportagen anbietet (ich rede nicht über Landschaft und Sport) und zugleich waren diese Kameras nie weniger nötig als heute.

In diesem Sinne ist heute ein zwangloses, kreatives und freudvolles Fotografieren möglich wie nie zuvor.

Olympus hat es für die Pen-F auch so geschrieben: „Created for the pure joy of using a camera“  – Geschaffen für die reine Freude beim Fotografieren mit der Kamera…

Screenshot aus einem Werbevideo von Olympus

Sie zaubert ein Lächeln aus lauter Freude auf ihr Gesicht – Besser geht es nicht!

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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