Dokumentarfotografie bedeutet Reales im Rahmen statt KI KI

KI und Dokumentarfotografie kommen bei Adobe und Google zusammen.

Wenn man das Wort Dokumentarfotografie als Suchwort eingibt und ohne abweichende Voreinstellungen sucht, dann kommt man zuerst bei Adobe raus.

Man muß sich das mal vorstellen. Das ist das Ergebnis von Einfluss und nicht von Sachkunde.

Das ist aber noch nicht alles.

Jetzt hat Adobe seine künstliche Intelligenz mit Namen Firefly in seine Software integriert. Und damit dominiert Adobe auch den visuellen Markt der Welt.

Adobe lenkt sozusagen alles was mit der Visualisierung der Welt zu tun hat und mit google zusammen sogar das, was man denken soll.

Nigel Atherton hat dazu nun auf amateurphotographer.co.uk geschrieben “ AI photography isn’t actually photography at all, it’s a computer simulation of photography“ auf Deutsch “ KI-Fotografie ist eigentlich gar keine Fotografie, sondern eine Computersimulation der Fotografie“.

In der nzz hat Richard Susskind das Ganze über die Fotografie hinaus so problematisiert:

„Es ist wie mit dem selbstfahrenden Auto. Niemand denkt, dass dafür ein Roboter notwendig ist, der wie ein Mensch im Auto sitzt und es steuert. Das wäre ziemlich dumm. Stattdessen müssen wir neu überdenken, wie wir von A nach B kommen. Wir brauchen keinen humanoiden Fahrer. Ein autonomes Auto, gesteuert von Daten, verlangt ein radikal anderes Design.

Statt zu fragen, was die Zukunft des Arztes oder des Anwalts ist, sollten wir fragen, wie wir in Zukunft jene Probleme lösen, auf welche heute Ärzte und Anwälte die beste Antwort sind. Banken und Beratungsfirmen untersuchen KI heute im Hinblick darauf, welche Tätigkeiten wir automatisieren können. Doch das geht am eigentlichen Punkt vorbei. Dieser lautet, dass unsere Bedürfnisse in Zukunft auf eine völlig neue Weise befriedigt werden müssen…

Ich war begeistert, als Chat-GPT für alle frei zugänglich war. Aber ist es nicht interessant, dass die neuere Version nur noch als Abo-Modell verfügbar ist? Diese Technologien machen die Menschheit produktiver und reicher. Die Frage ist jedoch, wie wir die daraus entstehenden Vorteile verteilen. Ich fürchte, dass darüber allein der Markt entscheiden wird und neue Gatekeeper entstehen. Früher waren das Anwälte und Ärzte. In Zukunft werden es Tech-Anbieter sein…

Wir müssen darüber nachdenken, wie der Wert, den diese generativen Systeme erschaffen, verteilt werden soll. Und wir müssen uns vorstellen, wie die Wertschöpfung und die Verteilung von Vermögen aussehen könnten, bei der von den meisten Leuten keine produktive Arbeit verlangt wird. Das setzt ein Modell voraus, das wir gegenwärtig schlicht noch nicht haben. Sonst drohen wir in einer Welt aufzuwachen, in der viele Menschen ohne Arbeit sind und ein paar Leute grosse Reichtümer anhäufen, da sie die Produktionsmittel kontrollieren. Spätere Generationen werden es uns nicht danken, wenn wir diese Fragen zum jetzigen Zeitpunkt nicht durchdenken.“

Wie fallen die Antworten aus?

Wenn ich bei meinem kleinen Blick bleibe, dann ist Dokumentarfotografie für mich die Wahrnehmung der Welt und das interessengelenkte Aufzeichnen von Realem im Rahmen des Suchers oder Monitors.

Meine Motive ergeben sich aus meiner Lebenszeit und dem, was ich sehe und suche.

Und dazu gehört nun auch das Sehen der neuen Entwicklungen und der Auswirkungen auf die Welt, in der ich lebe.

Aber darüber hinaus sind wir digital fast schon angekettet.

Um bei meinem Beispiel zu bleiben: wenn Adobe die textlichen und visuellen Inhalte dominiert und google diese Inhalte in Teilen der Welt lenkt, dann finden immer mehr Menschen gar keine neuen Horizonte jenseits der Vermassung mehr.

Und dann teilen sich natürlich auch die aktuell Herrschenden mit Hilfe der Regierenden den Kuchen statt ihn aufzuteilen.

Denn was hier geschieht, ist ja immer schon so geschehen, nur nicht digital und so direkt kontrollierend in allen Lebensbereichen.

Dagegen kommt man nur an, wenn die Antwort auf Adobe, Google, Meta und co. der Aufstand ist gegen digitale Dominanz und verwässerte Demokratie.

Wie es geht, ist schon aufgeschrieben worden. Wir müssen den Weg nur gehen…

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

One thought on “Dokumentarfotografie bedeutet Reales im Rahmen statt KI KI

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert