Ich gebe zu, dieser Artikel ist ein bisschen anders. Aber mittlerweile erlebe ich in jedem Forum, dass immer mehr sich als Street-Fotografen ausgeben. Und in sehr vielen Fällen sind es Menschen, die in ihrem echten Beruf unterwegs sind und dann zwischendurch Fotos machen.
Und da heute digital alles veröffentlicht werden kann, wird man damit fast automatisch zum Streetfotografen?!
Je nach Einkommen wird dann noch unterschieden nach Kameras. Es scheint so zu sein, dass Streetfotografie hier zur Sinnsuche und der Sinngebung der eigenen Existenz dient. Das ist übrigens gut.
Logisch wäre für mich: Wer Sport treibt und Fußball spielt, ist ein Fußballer. Und wer fotografiert und als Thema Strassenfotografie hat, ist ein Streetfotograf.
Aber ich hätte eine Bitte. Wie beim Fußball gibt es in meinen Augen auch für Strassenfotografie ein paar Regeln. Und deshalb ist nicht jedes Foto automatisch Streetfotografie, genau wie nicht jeder Tritt vor einen Ball Fußballspielen ist.
Ein gutes Streetfoto hat in meinen Augen nachprüfbare Kriterien:
1. Es erzählt immer eine Geschichte
2. Es folgt geometrischen Proportionen
3. Es beschränkt sich
(4.) Es ist spannend – geht nicht immer
Ob die Fotos gefallen, ist eine andere Frage. Aber ein paar Regeln halte ich persönlich für richtig. Und sie schaden auch nicht.
Doch unabhängig von meiner hier niedergeschriebenen Auffassung ist das Thema Streetfotografie für die Fotoindustrie ein Zukunftsthema.
Da es immer mehr Kameras in immer mehr technischen Geräten gibt und immer mehr Menschen immer mehr unterwegs sind, ist das Thema Strassenfotografie oder Streetfotografie eines der sich aus der Natur der Sache ergebendes Arbeitsfeld.
Und die von mir aufgezeigte Sinngebung von immer mehr technisch orientierten Menschen als Streetfotograf zeigt, dass diese Richtung zunehmen wird.
Und deshalb fände ich es gut, wenn es Sinn machen würde, beim Fotografieren auch die drei aufgeschriebenen Regeln zu beachten. Denn dann gibt es nicht nur Streetfotografie sondern vor allem gute Streetfotografie.
Und ich finde, dann macht das Fotografieren, das Ausstellen und das Betrachten doch auch viel mehr Spass – oder?!
Sehr guter Artikel… das unterschreibe ich blind, gerade in Zeiten von iPhone und Konsorten.