Erfahrungen mit der Fotografie

Foto: Michael Mahlke

Fotoheorie und Fotopraxis

„Wer sich in den letzten Jahren intensiver mit den Zeugnissen der zeitgenössischen Fotografie in praktischer Anschauung beschäftigt hat, wundert sich zunehmend darüber, was die Fotografinnen und Fotografen, die ihre Bilder in privaten Galerien, öffentlichen Kunstinstitutionen und an alternativen Orten zeigen oder in Life-Style-Magazien und den seltenen Illustrierten publizieren, alles nicht gesehen haben. Darum ist in ihren Bildern auch nichts zu sehen. Zwar steigt die Anzahl der ausgestellten Fotografien stetig an, die Anzahl der Bilder unter den Fotografien scheint im umgekehrten Verhältnis aber beständig abzunehmen. Stattdessen häufen sich die Klischees, die Bildmuster, die sich als erfolgreich erwiesen haben und entsprechend geläufig sind. Davon ausgenommen ist keine fotografische Sparte, nicht die journalistische noch die dokumentarische noch die künstlerische – um, auch wenn es unsinnig ist, an den gängigen Zuordnungen festzuhalten… Ein eklatanter Mangel an Neugierde ist den meisten Bildern gemeinsam, an ästhetischer Risikobereitschaft.“

  • Klaus Honnef in photonews 3/2012

„Im Grunde isoliert die Fotografie einen Augenblick aus dem Lauf der Zeit, was durch die Videofähigkeit moderner Fotokameras noch betont wird. Aber obwohl dies von Digitalkameraherstellern als Verbesserung beworben wird, ist die Fotografie nicht der arme Verwandte der Videoaufnahmen…. Fotos gehen anders mit Augenblicken um und können dies .. auf überraschend vielfältige Weise.“

  • Michael Freeman, Die fotografische Idee

„Wenn da nichts ist, dann kommt auch nichts rüber.“

  • Sibylle Bergemann

„Die Stärke der Fotografie liegt darin, ein Gefühl für Humanität zu wecken.“

  • James Nachtwey

„In der Fotografie geht es nicht um Kameras oder technischen Schnickschnack. Es kommt allein auf den Fotografen an. Eine Kamera kann so wenig gute Fotos schießen, wie eine Schreibmaschine einen großartigen Roman schreiben kann.“

  • Peter Adams

„Fällt es also den Fotografen heute schwerer, Erstaunliches zu finden?

MR: Fotografen haben aus vielerlei Gründen eine schwierigere Zeit. Zum einen, weil es Millionen von ihnen gibt. Es ist schwer, ein Foto zu machen, das noch als überraschend empfunden wird. So gibt es unterschiedliche Stile in der Fotografie: Betrachtungsweisen und Aufnahmearten. Heute wird gerne behauptet, die Mode sei etwas Schlechtes. Ich glaube, Mode ist wichtig. Wir werden alle von ihr beeinflusst. Sie kleiden sich auch nicht so wie Ihr Großvater. Wer bestimmt den Wandel? Das Leben! Und welche Menschen verändern sich nie? Die in den schrecklichsten Regimen. Dort gibt es auch keine Veränderungen in der Architektur, der Mode.“

  • Aus einem Interview im Fotomagazin 2007 mit Marc Riboud

„Der Kellner fragt: „Oh, Herr Newton! Sie machen so tolle Fotos, Sie haben sicher eine ganz tolle Kamera!“
Nach dem Essen sagt der Kellner: „Hat es ihnen geschmeckt?“ „Ja, vorzüglich! Ihr Koch hat sicher ganz tolle Töpfe“.

  • Helmut Newton im Restaurant

„Beobachter kann man nur sein, wenn man nicht gebraucht wird.“

  • David Guttenfelder

„Intern sagen wir: 14 Länder, 300 Bilder 84 Tage…. Normalerweise hatten wir an einem Tag drei verwendungsfähige Aufnahmen zusammen. Der Aufbau hat halt manchmal recht lange gedauert.“

  • Antony Nagelmann u.a. über seine Kampagne für die DHL

„Schaffen Sie sich einen möglichst einfachen digitalen Workflow für draußen und drinnen und vergessen Sie dann die ganze Technik und gehen hinaus und fotografieren Schmetterlinge und Herbstblätter.“

  • Fritz Pölking in seinem Buch zur Naturfotografie

„Eine kurze Verschlusszeit hat zudem den Vorteil, dass sie nicht nur die Bewegungen der Kamera, sondern auch solche des Motivs einfriert – wer Sportler, Kinder oder Tiere fotografiert, wird davon mehr als von einem optischen Bildstabilisator profitieren.“

  • fotomagazin 1/2007, S. 59

„Einen Stabilisator benötigen nur Kameras mit mehr als 200 mm Bennweite oder solche, die nicht mehr als 100 ISO zulassen. Rauscharme 400 ISO ersetzen nicht nur einen Stabilisator, sondern sind sogar viel besser!“

  • Henner Helmers auf der Seite henner.info

„Der Zwang, immer das neueste Modell haben zu müssen, speist sich ja unter anderem aus dem Gefühl, daß man mit einer neuen Kamera endlich die Bilder machen könnte, die einem bisher stets mißlungen waren. Dieser Eindruck täuscht aber fast immer.“

  • Michael J. Hußmann im Leica-camera-user.com

„… photographs are what happen“

  • Thomas Dworzak in dem Buch Magnum stories (Phaidon)

„Ich habe Mütter gesehen, die stundenlang an Eislöchern hockten und mit sanfter Stimme die Fische lockten, ihre Säuglinge immer auf dem Rücken. Von diesen Menschen habe ich gelernt, geduldig zu sein, und dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Meine schönsten Fotos sind eine Folge der Fähigkeit, warten zu können.“

  • Paul Nicklen in National Geographic 3/07

„Vision is rooted in one`s own culture and upbringing, however much it might have borrowed from other cultures… The Indian photographer stands on the Ganges side of modernism, rather than the Seine or the East River side of it.“

  • Raghubir Singh in River of colour. The India of Raghubir Singh

„Vergessen Sie nicht, dass die Gestaltung von Bildern an sich bereits eine sinnvolle Beschäftigung ist. Wenn Sie sich kreativ betätigen, Ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen und bei der Bildgestaltung etwas über die Welt, in der wir leben, lernen, nutzen Sie ihre Zeit auf positive Weise. Blenden Sie also die skeptischen Stimmen, die Sie ablenken, einfach aus und machen Sie sich an die Arbeit.“

  • Katrin Eismann in ihrem Buch Photoshop. Maskierung & Compositing

„Und obwohl anzunehmen ist, dass Cartier-Bresson auch andere Objektive besitzt als das standardmäßig mitgelieferte Normalobjektiv, hat er die meisten Aufnahmen mit dieser banalen Brennweite fotografiert. Er lehrte alle Fotografen, dass es auf das Entern des Moments ankommt, auf nichts anderes. Das machte ihn zu einem Ausnahmehandwerker, der sich immer konsequent jeder Vermarktung widersetzt hat.“

  • Aus: Profil online Nr. 22/2003

„Schlechtes Wetter ist überhaupt oft der Garant für gute Bilder. Nebel dämpft die Farben, stürmisches Wetter gibt den Schatten Dramatik und Gewicht, Regen dämpft manche Farben und hellt andere auf, die Farbzusammensetzung erhält einen anderen Charakter.“

  • Reinhard Merz in seinem Buch Licht und Belichtung in der Fotografie

„Ich weiß, dass die Leute solche Fotos nicht betrachten wollen, aber erst wenn man das Elend im Bild sieht, beginnt man es auch auf der Straße wahrzunehmen.“

  • Boris Mikhailov bei deutsche-boerse.com

„Farben lenken vom Wesentlichen ab. Deshalb wirken Muster und Strukturen in der SW-Fotografie besonders gut.“

  • Detlev Motz in Kreative Bildgestaltung in der Fotografie

„Welche Fotos müssen in Photoshop scharfgezeichnet werden? Alle.“

  • Scott Kelby in „Das Digitale Fotografie Buch“

„Je mehr Fotoapparate im Verkehr sind, umso weniger Fotografen gibt es.“

  • Pierre Assouline in seiner Biografie über Henri Cartier-Bresson

„Das Neue ist der Feind des Guten.“

  • Arthur Schopenhauer über die Welt

„Es gibt nicht fünf Milliarden Menschen, sondern fünf Milliarden Mal einen Menschen.“

  • Karlheinz Böhm

„Dieses Buch ist unserem Sohn Sam Glinn gewidmet, der von Burt gelernt hat, dass ein Foto von hinten oft besser ist als eines von vorn.”

  • Elena Prohaska Glinn in Kuba 1959