Fotojournalismus heute ist anders als früher.
Damals war der Fotojournalist derjenige, der überhaupt Bilder vom Geschehen lieferte. Heute ist der Fotojournalist derjenige, der aus einem Ereignis eine Story macht im Querschnitt und/oder im Längsschnitt.
Aber manchmal ist es auch noch wie früher und der Reporter ist der Einzige, der das Thema fotografisch festhält. Dabei geht es dann aber weniger um politische Ereignisse und Naturkatastrophen sondern um andere soziale Themen oder die Folgen von etwas.
Mir ist aufgefallen, daß zwei der besten Bücher zum Thema Fotojournalismus nie auf Deutsch erschienen sind.
Aktuell gibt es ja ein gutes deutsches Handbuch des Fotojournalismus.
Das ist aber etwas ganz anderes.
Bei den Büchern, die ich meine, handelt es sich um Berichte aus der weltweiten Praxis.
My Brother’s Keeper. Documentary Photographers And Human Rights, editor Alessandra Mauro
und
Eyes wide Open by Mario Calabresi
Zumindest zu letzterem Buch gibt es auch einige Auszüge online.
In beiden Büchern erfahren wir etwas über die Haltung der Fotografen und über ihr Engagement.
Dabei sind die Fotos oft gar nicht reißerisch sondern drücken in ihrer Art genau das große Ganze aus, um das es dabei ging.
Das ist ja die Kunst der Fotoreportage.
Die Bücher sind deshalb so gut weil man von den Texten und den Fotos in den Büchern sehr viel lernen kann.
Da ich selbst vor kurzem gemerkt habe, wie zufällig man nur auf Bücher stößt, die nicht dem eigenen Sprachraum entstammen aber besonders gut sind, wollte ich es nicht versäumen, auf diese beiden Goldstücke des Fotojournalismus aufmerksam zu machen. Wer mit Englisch nicht so gut zurechtkommt, kann allein von den Fotos dennoch sehr profitieren und sich ein Stück über das Internet die Zusammenhänge erarbeiten.
Viel Erfolg!