Was unterscheidet Dokumentarfotografie von Dokumentationsfotografie?

Was unterscheidet Dokumentarfotografie von Dokumentationsfotografie?

Google antwortet meist durch Suchergebnisse, die beide Wörter synonym setzen.

Je mehr ich googelte, desto mehr Webseiten mit Angeboten von Designern und FotografenInnen erschienen, die darunter Projektbegleitung beim Bauen etc. als reines Dokumentieren verstehen.

Es geht offenkundig vielen dabei um eine Abgrenzung zur sozialen Dokumentation und sozialen Dokumentarfotografie.

Selbst Hochzeiten fallen darunter ebenso wie Denkmalpflege und Restaurierung.

Es gab 2010 schon eine Schrift zum Thema „Die „Verwandlung“ des Erlweinspeichers in Dresden im Spiegel der Dokumentationsfotografie von Christine Starke“.

Das Wort ist also schon älter. Heute geht es in den meisten Fällen eher um Events und Veränderungen ohne soziale oder politische Dimension.

Wer in Hannover studiert, hat noch mit der klassischen Begrifflichkeit zu tun: „Fotografie praxisnah in Hannover studieren – Der Lehr- und Forschungsbereich Fotojournalismus und Dokumentarfotografie der Hochschule Hannover steht für einen einzigartigen Schwerpunkt im Bildjournalismus und dokumentarischen Erzählen und gehört weltweit zu den bedeutendsten fotografischen Ausbildungsorten. Ziel des Studiums ist die Entwicklung fotografischer Persönlichkeiten, die es verstehen, Themen und Inhalte in ihren individuellen Bildsprachen zu visualisieren.“

Das ist natürlich völlig anders als Berufsangaben, die z.B. so lauten: „Fotodesignerin mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der sachlichen Dokumentationsfotografie.“

So kann man versuchen sich durch googeln ein Bild zu machen.

Wo ist denn nun der Unterschied zwischen Dokumentarfotografie und Dokumentationsfotografie?

Es ist wohl das Soziale, was sie unterscheiden soll.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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