Soziale Konditionierungen bei der Street-Fotografie

Ganz heimlich fotografieren geht nicht, wenn man echte Streetphotography machen will.

Heute kann man zwar auch ganz heimlich fotografieren aber der Reiz besteht ja im bewußten Gestalten eines Fotos im entscheidenden Moment, wenn man sich eigene Maßstäbe gesetzt hat.

Und da hat sich was verändert.

Unauffälliges Fotografieren bedeutet unbeobachtetes Fotografieren.

Unbeobachtet ist man eher wenn man nicht auffällt.

Ab wann fallen Digitalkameras nicht auf?

Nach meinen Beobachtungen wird heute die Handygröße bei Digitalkameras akzeptiert.

Bei größeren Kameras wird man mehr beobachtet, so daß die ungestörte Konzentration auf einen Ablauf schwieriger ist oder sogar beeinflußt wird.

Handys bzw. Smartphones selbst als Ersatz mag ich nicht obwohl die wiederum völlig akzeptiert sind.

Aber damit kann man nicht unauffällig mit Sucher fotografieren.

Streetfotografie bzw. Straßenfotografie fängt mit S an.

S steht für Street, Sucher und Shutterspeed (Zeitvorwahl).

Zudem muß die Kamera griffig und kantig sein oder ein tolles Design haben.

Und dann geht es hinaus in die Welt, um zu schauen, ob mann/frau es schafft nach den Kriterien der Fineart-Straßenfotografie die entscheidenden Momente so einzufangen, daß möglichst viele der fünf Kriterien erfüllt sind.

Und da wo der Sucher fehlt sollte Fineart-Straßenfotografie noch einfacher sein – aber unauffällig.

Das hier ist nicht unauffällig:

Foto: Michael Mahlke
Foto: Michael Mahlke

Und das hier ist keine Streetfotografie sondern Streetsfotografie – da ist auch wieder ein S bei:

Foto: Michael Mahlke
Foto: Michael Mahlke

Nachdem nun klar ist, was keine Straßenfotografie ist, sollten Sie schon ahnen, was echte Streetfotografie ist.

Wenn Sie in diesem Blog weiterlesen, finden Sie davon noch eine ganze Menge.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

One thought on “Soziale Konditionierungen bei der Street-Fotografie

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