In den Schuhen von Eugene Atget

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Eugene Atget ist der Fotograf, der Paris fotografierte zwischen 1888 und 1927. Wer Paris fotografisch entdecken will, kann dies in den fotografischen Schuhen von Atget tun.

Die Idee dazu hatte Christopher Rauschenberg. Er reiste mehrfach nach Paris und fotografierte einige derselben Motive, die Atget fand – aber 80 Jahre später.

Daraus machte er ein Buch und im Internet eine Ausstellung.

Paris ist eine der wenigen Großstädte, die Tradition und Moderne so verbunden haben. In China werden die alten Strukturen einfach abgerissen. Dort wäre so etwas nicht möglich.

Es spricht für das Denken der Franzosen, daß sie ihre Modernität als Fortsetzung von Traditionen verstehen, die dem Alten ihren Raum lassen und das Neue damit verbinden.

So werden Projekte wie das von Christoph Rauschenberg möglich.

Zugleich ist dieses Buch irgendwie der beste Reiseführer für Fotografen in Paris, wenn man Paris auf diese Weise entdecken will.

Gäbe es so etwas noch für das Paris von Henri Cartier-Bresson, quasi auf den Spuren von Henri in Paris, dann gäbe es noch einen zweiten Reiseführer, der so besonders wäre und gestern und heute so vergleicht.

Sehr schön sind in dem Buch auch die Karten, die es ermöglichen, relativ einfach die Orte zu finden.

Damit aber nicht genug.

Das Buch ist zugleich eine Einladung zur Schwarzweiß-Fotografie. Man merkt hier die Unvergänglichkeit.

So macht das Entdecken von Paris sicherlich Spaß!

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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