Goodbye Jonny oder Jenseits des dokumentarischen Stils

Wo endet eigentlich die Dokumentarfotografie?

Dazu habe ich einen wunderbaren Gedanken gefunden:

„Die nicht allein dokumentarischen Ansätze kann man, darin besteht eine lange Tradition, der schon die Rezeption des Piktoralismus im ausgehenden 19. Jahrhundert unterlag, jedoch nicht so einfach als irrelevant oder marginal abtun. Oder wie sollte man bestimmte Bilder von El Lissitzky, Moholy-Nagy, Man Ray, den Strang der surrealistischen Fotografie, weite Teile der subjektiven Fotografie, Polke, Fuss, Beshty oder gar die neueren Tendenzen der digitalen Fotografie dann noch wertschätzen? Und wollte man dann die Geste der inszenierten Fotografie oder der Appropriation Art auch noch als einen Ausdruck des „dokumentarischen Stils“ reklamieren?

Um es ganz klar zu sagen: Was der Fotograf gesehen hat, als er sein Foto machte, interessiert mich als Bild-Betrachter überhaupt nicht. Das Motiv ist irrelevant, das Bild hingegen nicht. Es ist das, was wir haben, alles andere ist Imagination.“

Das hat Stefan Gronert geschrieben.

So entsteht dann im Kopf und in der sozialen Wirklichkeit fotografische Kunst jenseits des Dokumentarischen obwohl auch Dokumentarisches Fotokunst sein kann.

 

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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