Heute würde sich Henri Cartier-Bresson wohl eine Ricoh GR kaufen

Der Sucher war sein Ding und Leica seine Marke und Kleinbild als Film.

Aber im Grunde wollte Henri Cartier-Bresson die kleinste und schnellste Kamera seiner Zeit für gestaltete Fotografien, die schnell und sicher  aufgenommen werden konnten.

Echte Qualität also.

Heute gibt es die Leica M immer noch mit manuellem Fokus und die hätte er sich bestimmt auch geholt.

Aber heute kann man alles zusammen viel besser bekommen, wenn man vom Smartphone kommt und echtes Fotografieren auch aus der Hüfte will.

Und würde er heute leben, hätte er wohl zunächst ein Handy/Iphone gehabt und würde dann vom Smartphone zum „richtigen“ Fotografieren wechseln.

Und da kommt der Name Ricoh ins Spiel.

zwischen Ricoh GX200 und GR II

Die Ricoh GR II, III und IIIx ermöglichen alles das und bieten auch die voreingestellten Fixfokus Abstände, die Henri Cartier-Bresson oft nutzte.

Die Ricoh GR ist keine klassische Sucherkamera (obwohl es einen Aufstecksucher gibt) sondern u.a. die wohl einzige Snapfocus / Schnappschusskamera. Aber auch das ist heute anders. Damals gab es keinen Monitor und heute nennen viele ihren Monitor den Sucher – so ändern sich Wortinhalte und Wahrnehmungen.

Und sie ist die einzige Kamera weltweit, die alle Möglichkeiten echter fotografischer Einstellungen mit APS-C bietet und dabei kleiner als ein Smartphone (Iphone SE) ist.

Ihre Bildqualität ist großartig und sie eignet sich für jede Art des Fotografierens unterwegs und zwischendurch.

Hinter der Ricoh GR Reihe steckt eine Philosophie: „„Die GR-Philosophie ist, dass die Konfrontation mit der Gesellschaft das Wesen der Fotografie und Kunst lediglich das Ergebnis ist. Und in dem Moment, in dem der Zufall zur Notwendigkeit wird, wird ein Kunstwerk zu etwas Zeitüberschreitendem…“

Ob alles Kunst ist, was man damit aufnimmt, ist eine Frage der Bewertung. Aber der Rest stimmt.

Und die Ricoh GR hat echte Alleinstellungsmerkmale.

Ich habe seit der Ricoh GX200 fast alle danach gekauft und genutzt. Die mit den CCD Sensoren gefielen mir am Besten aber waren nur sehr begrenzt einsetzbar, wenn man höhere ISO brauchte.

Die neue Generation mit APS-C ist heute fast grenzenlos flexibel.

Am Liebsten fotografiere ich immer noch mit der GR 2 und APS-C, hier ein Beispiel verlinkt.

Die GR 3 und 3x sind noch geschmeidiger und flotter – was Geschmackssache ist.

Aber gerade die GR3x bietet nun das, was den alten Meister der klassischen Geometrie in der Fotografie auszeichnete. Er fotografierte nämlich fast nur mit einer Brennweite von 50mm umgerechnet auf Kleinbild.

„Die GR III wurde im März 2019 herausgebracht, verfügt über ein 28-mm-Weitwinkelobjektiv und wurde entwickelt, um die wesentlichen Werte der GR-Serie weiter zu verbessern: Optimierung der Bildqualität, Schnappschussfunktionen und Tragbarkeit. Das neu entwickelte 26,1-mm-GR-Objektiv bietet einen 40-mm-Sichtwinkel im 35-mm-Format, der dem eigenen effektiven Sichtfeld des Fotografen nahe kommt. Abhängig von der Art und Weise, wie das Objektiv verwendet wird, kann dieser vielseitige Blickwinkel unterschiedliche Bildwiedergaben erzeugen: Sie können ein Bild aufnehmen, das dem eines 30-mm-Halbweitwinkels ähnelt, oder einen völlig anderen visuellen Ausdruck erzeugen, als ob Sie mit einem 50-mm-Objektiv aufgenommen worden wären.“

So schreibt es Ricoh und damit ist die Ricoh GRIIIx die beste klassische digitale Lösung für analoges Feeling in digitalen Zeiten jenseits des Smartphones geworden, wenn man neben dem Smartphone mehr fotografische gestalterische Freiheit haben will und mehr fotografische Ausdrucksmöglichkeiten direkt bei der Aufnahme statt beim nachträglichen Filtern.

Mehr echte Kreativität geht nicht.

Allerdings frage ich mich, ob heute außer mir sich noch jemand diese Frage stellen würde?

Wer kennt ihn heute noch, den alten Henri Cartier-Bresson?

In Deutschland interessieren sich noch ca. 8 Millionen Menschen nach einer Auswertung 2023 für Fotografie, also nicht für Smartphonefotos als soziale Kommunikation sondern für Fotografie als Thema.

Wenn man das runterbricht, dann bleiben vielleicht 80.000, die noch den Namen Henri Cartier-Bresson kennen.

Für wie viele davon spielt er fotografisch noch eine Rolle? Eher 80 oder 800?

Na ja, zumindest für mich war er und ist er wichtig.

Und ich möchte auch nicht ganz auf Sucherfotografie verzichten.

Aber die Ricohs können eben das, was man mit Sucher so nicht kann.

Nun möchte ich noch ein paar Erfahrungen von mir mit Ricoh aufschreiben.

Ich habe mir 2008 die Ricoh GX200 gekauft, die ungefähr so groß und griffig ist wie die aktuelle GR, die technisch – aber nicht optisch –  natürlich viel weiter ist.

Aufgenommen mit der Ricoh GX200 im Jahre 2023

Die Ricoh GX200 (mit CCD) macht auch im Jahr 2023 noch Fotos wie man sieht und der Akku ist immer noch nutzbar. Auch alle anderen Kameras von Ricoh sind ebenso nutzbar. Ich hatte lediglich mal ein Staubproblem bei einer Ricoh GR, das schnell gelöst wurde, aber noch nie bei der GX200 und den anderen GR Digital Kameras.

Ricoh ist für mich der eher stille Star in der Kameraindustrie und überzeugt mich bis heute.

Gut daß es die Ricoh GR Reihe gibt.

Übrigens, aktuell findet ein Fotowettbewerb für alle analogen und digitalen Ricoh GR Kameras statt…

 

Text 1.2

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

3 thoughts on “Heute würde sich Henri Cartier-Bresson wohl eine Ricoh GR kaufen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert