Michael Kenna wurde für das Fotomagazin interviewt.
Er formuliert eine schöne Erkenntnis:
„Ich glaube, wir verstricken uns manchmal in Definitions- und Rationalisierungsversuche, die weder notwendig noch wirklich hilfreich sind.
Die Fotografie deckt viele sehr unterschiedliche Interessenbereiche ab, die sich nicht gegenseitig ausschließen. Beispielsweise ist es für mich ganz wunderbar, wenn ich mit dem Handy ein Foto von einem Kindergeburtstag mache und es sofort per E-Mail über tausende Kilometern an einen weit entfernten Ort schicken kann.
Wie kann man die Freude des Empfängers eines solchen Fotos mit den Empfindungen vergleichen, die Museumsbesucher beim Betrachten eines hundert Jahre alten Platin- oder Silberabzugs haben?
Beide Erfahrungen haben mit Fotografie zu tun, doch sie lassen sich kaum vergleichen.
Wir alle entscheiden, wie und warum wir die Fotografie nutzen. Veränderungen sind normal. Ein Bild auf meinem Handy ein paar Sekunden lang zu betrachten und einen feinen Original-Silberabzug zu studieren, sind ganz unterschiedliche, wenn auch verwandte Erfahrungen. Jedes hat seine eigene Persönlichkeit und sollte gefeiert werden.“
In diesem Sinne!