Die Regenzeit und die neue Realität der Fotografie

Regen und Dunkelheit

Es werden in der Regel Smartphonefotos sein, die im Regen gemacht werden.

Die Antwort ist damit noch einfacher als noch 2019.

Ende Oktober 2023 sind wir nun mitten in der Regenzeit angekommen, die uns bis weit in das Jahr 2024 begleiten wird.

Wenn wir das Fotografieren nicht ausfallen lassen wollen bis es wieder trocken ist oder wenn wir auch draussen im Regen fotografieren wollen, dann ist das Smartphone erste Wahl.

Denn mit der Absicherung IP67 und IP68 ist es jeder Witterung gewachsen.

Smartphones ohne diese Absicherung, die lediglich Spritzwasserschutz haben, sind so nützlich wie Digitalkameras im Regen – nämlich kaum oder nur auf sehr unpraktische Art.

Ich erinnere mich noch an früher als mich sog. Profifotografen fragten, ob ich denn eine Plastiktüte dabei habe? Wenn ich dies verneinte, kam ein fettes Grinsen und die Aussage, daß dies den Profi vom Amateur unterscheide, weil der Profi auch auf Regen und Kameraschutz eingestellt sei.

Heute lache ich, weil ich nur noch mein IP68 Smartphone rausziehe und schnelle Fotos möglich sind.

Aber es geht mir noch um mehr. Sie sehen auf dem folgenden Foto meine Ausrüstung für unterwegs, wenn es möglichst klein sein soll.

Da ist alles drin. Die Lumix TZ95 und die Ricoh GR II sind die – nicht wasserdichten – echten Digitalkameras und das Samsung S22 sowie das Iphone SE 3. sind die wasserdichten Geräte für alle fotografischen Lebenslagen unterwegs im Regen.

Ich nehme nie alle vier mit sondern maximal zwei davon.

Die Miniaturisierung und die Multifunktionalisierung sind heute ein Vorteil beim Fotografieren. Und in der Regenzeit merke ich nun auf was es wirklich ankommt: auf Verlässlichkeit, Wasserdichtigkeit und Schnelligkeit.

Die Ricoh und die Lumix nehme ich erst, wenn es aufgehört hat zu regnen, um dann die Fotos zu machen, die gestaltet werden können.

Insgesamt führt dies dazu, daß die sonst so gern genutzten Digitalkameras nun in den Winterschlaf gehen, während die Kamera, die ich dabei habe, nun die fotografische Führung übernimmt.

Das Smartphone ist leicht und klein und kann wirklich alles vom schnellen JPG bis zur DNG Datei mit Expert RAW beim S22. Das Iphone ist die kreative Alternative mit nur einer – richtig guten – Linse und den daraus erwachsenden Herausforderungen.

Zugleich finde ich hier eine neue Erkenntnis: ich muß immer weniger mitnehmen, weil die neuen Geräte immer ausgereifter sind. Die Grenze besteht letztlich bei den eigenen Maßstäben, d.h. bei mir keinen digitalen Zoom und keine KI.

Noch – würde ich sagen, weil der neue Snapdrageon 3 die KI ja schon eingebaut hat: „Mit Photo Expansion können Nutzer eines Smartphones mit dem Snapdragon 8 Gen 3 beispielsweise Bildinhalte beim Herauszoomen aus einem Motiv per KI-Berechnung erzeugen lassen. Ein Foto soll auf diese Weise eine größere Brennweite als bei der Aufzeichnung erhalten – mit Inhalten, die die KI erzeugt hat und die es in echt nicht gibt.“

Schleichend verschwimmen so die Grenzen zwischen eigenen Fotos und künstlich erzeugten Bildelementen.

So ist visuelle Wirklichkeit und echte Realität etwas, dessen Schnittmenge nicht deckungsgleich ist.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

2 thoughts on “Die Regenzeit und die neue Realität der Fotografie

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