Die Fuji X10 im Test oder wie Spiegel.de manche digitalen Fotomagazine alt aussehen ließ – eine Spekulation?

Grastest auf der Weide, Absprache der Testerinnen Foto: Michael Mahlke

Informationsoligopole


Manchmal gibt es ja auch was zu lachen. Deshalb schreibe ich nun eine Geschichte, von der ich glaube, dass sie so passiert ist. Aber ich weiß es nicht, ich spekuliere nur. Allerdings ist manches augenfällig.

Der Markt für Internetinformationen über neue Kameras scheint weltweit ziemlich aufgeteilt. Da gibt es eine sehr bekannte englischsprachige Seite, die für ihre technischen Kameratests bekannt ist und langsam zu versuchen scheint, auch Dinge anzubieten, die eher woanders angesiedelt sind.

Dann gibt es eine Seite mit Gerüchten aus der Fotografie, die so ziemlich einmalig immer wieder Infos über neue Kameras veröffentlicht, wenn alle Vorab-Testmagazine noch den Mund halten.

Und es gibt u.a. eine Reihe von Magazinen, die aus meiner Sicht mit Pseudo-Artikeln, die testend wirken sollen und nichts ausser Werbung zu sein scheinen, neben den Anzeigen der Kamerahersteller dann ihre  Ankündigungen publizieren.

Darüber hinaus gibt es ein paar Testseiten, die ich für sehr seriös halte.

Digitale Unberechenbarkeit

So, und nun hat ausgerechnet spiegel.de, sozusagen als erster in Deutschland, vielleicht sogar weltweit, einen Test der Digitalkamera Fuji X10 publiziert, den ich ja schon erwähnt habe.

Ich weiß nicht, wie der Spiegel an die Kamera gekommen ist, aber er hat auf jeden Fall alle Absprachen auf Marketingseiten bzw. Internetseiten quasi weltweit ausgehebelt, so meine Vermutung. Das ist die neue digitale Unberechenbarkeit.

Es scheint ja so zu sein, dass die meisten Kameras, die als marketingmässige Hauptprodukte angesehen werden, erst einmal monatelang überall digital beschrieben werden, ohne dass man sie testen oder kaufen kann.

Da gibt es dann diese Magazine, die sehr oft die Kameras in den höchsten Tönen loben, so dass man selbst nur glauben kann, was man liest.

Glauben heisst ja bekanntlich etwas nicht zu wissen. Und die Erfahrung lehrt, dass einiges nicht stimmt.

So werden Meinungen in die Köpfe reingesetzt, die eigentlich erst durch das eigene Testen im Kopf entstehen sollten.

Und jetzt erhält die Fuji bei spiegel.de eine nicht gerade schmeichelnde Einschätzung, so dass ein mögliches geplantes mediales Konzept mit anderen Beteiligten ziemlich alt aussieht.

Spiegel.de hat es – so meine Vermutung – unbewusst durchkreuzt, weil er an die Kamera einfach früher drangekommen ist. Etwas Ähnliches habe ich mehrfach in Österreich erlebt. Dort waren schon Kameras und Objektive auf dem Markt, die in Deutschland erst zwei Monate später zu erhalten waren.

Suggestivkultur

Ich schreibe diese Vermutungen hier einmal auf, weil ich mich in der Vergangenheit zu oft über die durch suggerierende Bemerkungen kauffördernden Artikel, die eine Art Vorweg-Teil-Test suggerieren sollen, geärgert habe.

Bei englischsprachigen Webseiten spricht man beim ersten Besprechen von Kameras von einem „Hands-on preview“ (welcher dann aber in der Rubrik „Test“ steht). Andere im deutschen Sprachraum sprechen von einem „Kompakttest“ wieder andere einfach von „Tests“. Ich glaube, jeder der Beteiligten weiß genau, was er tut.

Da dies aber alles unbestimmte und global sowieso unbestimmte Begriffe sind, kann man hinter diesen Begriffen eigentlich machen, was man will.

Nun gut, Marketing und Manipulation sind vielfach zusammen anzutreffen. Und der Weg von der Presse zur PR endet manchmal im Kreisverkehr.

Mittlerweile gibt es mehr Tests und Artikel als den bei spiegel.de. Besonders empfehlenswert ist dieser.

Wie auch immer, ich wollte diesen Artikel, der nur meine persönlichen Ansichten wiedergibt, einfach einmal zur Diskussion stellen und ich glaube, dass Schweigen Zustimmung ist.

Text 1.1

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