Fotokurs Straßenfotografie von Meike Fischer und Rudolf Krahm


Ein gutes Buch wurde geboren. In der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts ist die klassische Strassenfotografie vielfach abgelöst worden durch eine weltweite Knipserei.

Und genau dort setzt der Fotokurs Straßenfotografie an. Er bietet die Chance, besser sehen zu lernen und besser fotografieren zu lernen.

„Szenen, Menschen und Orte im urbanen Raum fotografieren“ – so lautet nicht nur der Untertitel des Buches, das ist auch die gut zusammengefasste Beschreibung der Inhalte dieses Buches.

Es handelt sich um urbane Fotografie, die z.T. aus der Strassenfotografie entstanden ist und diese auch noch teilweise umfasst.

Die Fotografie und ihre Begrifflichkeit ist gerade im Wandel und der Titel und der Untertitel spiegeln diese Änderung sehr gut wieder.

Das Buch lebt u.a. von einer Vielzahl guter Trainingsaufgaben, die man allein oder in der Gruppe praktizieren kann. So erhält man nicht nur ein Gefühl für Fotografie sondern auch Erfahrungen im Umgang mit der Fotografie und den Motiven.

Denn im urbanen Raum zu fotografieren bedeutet mit vielen Situationen, Menschen und Momenten in einer sehr unterschiedlichen Weise zu tun zu haben.

Fotografinnen und Fotografen sind keine Spione und der richtige Umgang mit sich und anderen ist gerade auf der Strasse – oder besser im urbanen Raum – sehr wesentlich für sinnvolles und verständnisvolles Fotografieren.

Ich muß gestehen, mir gefällt das Buch. Es ist ein echter Einstieg für Beginner in die bessere Bewältigung des fotografischen Alltags vor unserer Tür und es kann durch die sehr praktische Herangehensweise das eigene fotografische Verhalten wesentlich verbessern.

„Dieses Lehrbuch soll Hobby- und Amateurfotografen als Inspirationsquelle dienen und technische Hilfestellung für unterschiedliche Motive und Situationen geben.“ Diesen Anspruch erfüllt das Buch in meinen Augen voll.

Aber es zeigt auch die Grenzen zwischen Fotografie im urbanen Raum und der klassischen Strassenfotografie auf.

Wer hier lernt auf der Strasse, in der Stadt, im eigenen Umfeld zu fotografieren, der wird irgendwann bemerken, dass es doch noch erhebliche Unterschiede zwischen dem Fotografieren im urbanen Raum und der traditionellen Strassenfotografie gibt.

Meike Fischer und Rudolf Krahm betonen im Vorwort, dass es „nicht um die Jagd nach dem besonderen Augenblick geht… Uns interessiert vielmehr das Beobachten unserer Umgebung, das Umfeld, in dem sich der Mensch befindet. Es erscheint uns spannender, das alltägliche Leben im urbanen Raum zu untersuchen, als hinter skurrilen Momenten herzujagen – für die man dann doch in den Metropolen der Welt besser aufgehoben ist.“

Wobei es in der klassischen Strassenfotografie wohl weniger um skurrile Momente geht als um gestaltete Fotografie, die Geschichten erzählt.

So setzt sich das Autoren-Duo ein Ziel und eine Grenze und hält beides gekonnt ein. Dadurch entsteht ein Fotokurs, der echte Lernerfolge möglich macht und den besseren Umgang mit der Fotografie als Teil des eigenen Lebens und Erlebens ermöglicht.

Wer das Buch gelesen hat und die Trainingsteile praktiziert hat, der hat das Rüstzeug, um sich – wenn gewünscht – auch den Klassikern der Strassenfotografie (wie z.B. Cartier-Bresson) und einigen klaren Kriterien für gute Fotos im Bereich der klassischen Strassenfotografie mit mehr fotografischem Bewusstsein zu nähern.

Und das Buch macht Mut, mit dem Wissen sich einfach einmal die Kamera zu schnappen und durch die Stadt zu gehen und zu fotografieren.

Aber dazu sollte man es lesen. Mehr Infos dazu finden sich direkt beim dpunkt-Verlag.

Meike Fischer, Rudolf Krahm
Fotokurs Straßenfotografie, Szenen Menschen und Orte im urbanen Raum fotografieren
ISBN 978-3-89864-691-8

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