Ein Praxisbericht
Trabi, Gerd Fröbe und Robert Schumann. Das sind einige der positiven Begriffe aus der Vergangenheit, die man mit Zwickau in Verbindung bringt. Ich plante seit einiger Zeit eine Reise dorthin.
Zudem suche ich seit Jahren einen richtigen Wander- und Fotorucksack für Städtetouren. Das Problem dabei war immer, dass irgendein unguter Kompromiss eingegangen werden musste. Entweder war der Tragekomfort nicht ok oder die Einteilung oder er war nicht wasserdicht oder er war ein interessantes Objekt für Diebstahl in der U-Bahn oder im Bus, da er leicht zu öffnen war.
Dann erhielt ich die Mitteilung, dass die Firma Osprey einen neuen leichten Rucksack – kein spezieller Fotorucksack – herausgebracht hat, der für Tagestouren gedacht ist, den Kestrel 28. Ich bat darum, diesen Rucksack testen zu können und war sehr erfreut, als man mir diesen zur Verfügung stellte. Ich muss sagen, dass der Rucksack mich positiv überraschte.
Was mir als erstes auffiel war die Kantenlosigkeit. Wenn man in einem Auto fährt, hat man immer das Problem, dass die Schnüre und Schnallen auf den Sitzen keine Kratzer hinterlassen sollen. Dies ist bei dem Kestrel 28 so gelöst, dass irgendwie alles abgeflacht und runder ist, so dass dies im Auto kein Problem war.
Da ich einen Rucksack suchte, der eine Fototasche aufnehmen kann, steckte ich meine Lieblingstasche dort hinein. So war ich sicher, dass die Fotoausrüstung geschützt ist, gut transportiert werden kann und zugleich immer ein Zugriff auf die Kameras möglich ist.
Wie man sieht, hatte ich oben meine Sonnebrille und das Handy im Netz und draussen eine Wasserflasche.
So ging die Städtetour in Zwickau los und ich schlenderte und wanderte einige Stunden durch die Stadt und am anderen Tag durch das Umfeld.
Mich begrüsste eine sehr einladende Stadt mit deutscher Architektur, die aktuell zum Lesen auf der Freifläche einlud. Schick renovierte Häuser lachten der Sonne entgegen.
Ein grosses Denkmal erinnert an Robert Schumann und lädt mit seinen Bänken zum Verweilen ein.
Die Innenstadt ist sehr schön gepflastert und bleibt den Fußgängern vorbehalten.
Jede Stadt hat ihre Geschichte. Das ist in Zwickau nicht anders. In der DDR war sie bekannt als „Ruß-Zwicke“ und u.a. für den Trabi und den Horch. Heute liegt in der Nähe ein VW-Werk und die Stadt ist in wunderbarer Weise wiederauferstanden mit frischer Luft und frischen Farben.
Da macht dann auch die Pause richtig Spass und die Bänke, die überall zu finden sind, erlauben ein paar ruhige Augenblicke. Doch dann machte ich mich auf den Weg, um einen alten Bekannten wieder zu sehen. Denn in Zwickau gibt es noch etwas, das nicht mehr überall zu finden ist: ein richtig gutes Fotogeschäft.
Er war da und ich ließ es mir nicht nehmen, ihn zu fotografieren. Foto Gärtner in Zwickau ist ein Laden, der zum Bummeln, Einkaufen und zum Fachgespräch einlädt. Ich konnte nie daran vorbei gehen.
Doch irgendwann zog ich weiter und bummelte an anderen Stellen in dieser Stadt mit ca. 90.000 Einwohnern.
Die Stadt ist großzügig gebaut und mit viel Grünflächen versehen. Es gibt eigentlich nie das Gefühl der Enge. Und bei Sonne gibt es eben auch viel Schatten, der sehr schnell erreicht werden kann und zur Erholung einlädt.
Und natürlich begegnete mir auch das Ampelmännchen und begleitet mich still und farbenfroh bei meinem Gang durch die Stadt.
Doch leider habe ich nicht alles gefunden, was ich gesucht habe. Ich suchte nämlich eine Art Gert Fröbe Museum, weil ich mit dem Schauspieler und seinen Filmen aufgewachsen bin und er eine starke Ausstrahlung hatte.
Da klärte man mich auf. Gert Fröbe sei nicht in Zwickau sondern in Oberplanitz geboren. Heute gehört Oberplanitz zu Zwickau wie Lennep zu Remscheid. Aber das Denken in überschaubaren Einheiten hat sich offenkundig überall erhalten.
Am nächsten Tag ging es dann zu Fuß und per Bus nach Oberplanitz. Das ist ein Ortsteil auf einer Anhöhe. Dort fand ich leider kein Gert Fröbe Museum, dafür aber einen sehr schönen Wasserturm und ein angenehmes Wohnumfeld und Wandermöglichkeiten mit herrlichem Ausblick bis ins Erzgebirge.
Der Wasserturm ist umgeben von Bänken und Spielgeräten und vollständig in die Wohnbebauung integriert.
Im Umfeld des Wasserturms gibt es herrliche Aussichtspunkte und für den, der nicht so viel laufen will, einen Bushaltestelle.
Ich war in dieser Zeit knapp zwei Tage mit dem Rucksack Kestrel 28 unterwegs und konnte dabei folgendes feststellen:
- Der Kestrel 28 ist sehr angenehm zu tragen. Ich hatte nicht ein Mal Rückenschmerzen oder ein unangenehmes Gefühl auf dem Rücken
- Die Lastenverteilung war sehr angenehm
- Die verschiedenen Klickverschlüsse und die Ziehbänder machen es potentiellen Dieben sehr schwer (das möchte ich noch einmal im Großstadtgetümmel testen)
- Er ist für eine Städtetour mit und ohne Fahrzeug gut geeignet (insbesondere für meine Zwecke)
- Was mir nicht so gefallen hat war die fehlende Standfestigkeit auf dem Boden. Man konnte ihn nicht hinstellen. Aber das war mit meinen bisherigen speziellen Fotorucksäcken auch nicht möglich.
Übrigens können Sie einen solchen Rucksack (bis 11. Juni 2012 lt. Webseite) gewinnen. Machen Sie doch mit und klicken Sie hier!
So hat sich der Besuch in Zwickau mehrfach gelohnt. Es war eine schöne Zeit, es gab gute Eindrücke und ich konnte Erfahrungen sammeln, die nützlich sind.
Das hast Du gut gemacht, gefällt mir sehr gut !!!!!!
Zwickau hat sogar ein „Ampelfrauchen“, unweit von ihrem „Ampelmännchen“ entfernt…