In Zwickau mit dem Kestrel 28 – eine Fototour

Zwickau 1 - Foto: Michael Mahlke

Ein Praxisbericht

Trabi, Gerd Fröbe und Robert Schumann. Das sind einige der positiven Begriffe aus der Vergangenheit, die man mit Zwickau in Verbindung bringt.  Ich plante seit einiger Zeit eine Reise dorthin.

Zudem suche ich seit Jahren einen richtigen Wander- und Fotorucksack für Städtetouren. Das Problem dabei war immer, dass irgendein unguter Kompromiss eingegangen werden musste. Entweder war der Tragekomfort nicht ok oder die Einteilung oder er war nicht wasserdicht oder er war ein interessantes Objekt für Diebstahl in der U-Bahn oder im Bus, da er leicht zu öffnen war.

Dann erhielt ich die Mitteilung, dass die Firma Osprey einen neuen leichten Rucksack – kein spezieller Fotorucksack – herausgebracht hat, der für Tagestouren gedacht ist, den Kestrel 28. Ich bat darum, diesen Rucksack testen zu können und war sehr erfreut, als man mir diesen zur Verfügung stellte. Ich muss sagen, dass der Rucksack mich positiv überraschte.

Zwickau 2 - Foto: Ulla Wolf

Was mir als erstes auffiel war die Kantenlosigkeit. Wenn man in einem Auto fährt, hat man immer das Problem, dass die Schnüre und Schnallen auf den Sitzen keine Kratzer hinterlassen sollen. Dies ist bei dem Kestrel 28 so gelöst, dass irgendwie alles abgeflacht und runder ist, so dass dies im Auto kein Problem war.

Zwickau 3 - Foto: Michael Mahlke

 

Da ich einen Rucksack suchte, der eine Fototasche aufnehmen kann, steckte ich meine Lieblingstasche dort hinein. So war ich sicher, dass die Fotoausrüstung geschützt ist, gut transportiert werden kann und zugleich immer ein Zugriff auf die Kameras möglich ist.

Zwickau 4 - Foto: Michael Mahlke

Wie man sieht, hatte ich oben meine Sonnebrille und das Handy im Netz und draussen eine Wasserflasche.

Lesen geht auch mit Kind - Foto: Michael Mahlke

So ging die Städtetour in Zwickau los und ich schlenderte und wanderte einige Stunden durch die Stadt und am anderen Tag durch das Umfeld.

Zwickau 5 - Foto: Michael Mahlke

Mich begrüsste eine sehr einladende Stadt mit deutscher Architektur, die aktuell zum Lesen auf der Freifläche einlud. Schick renovierte Häuser lachten der Sonne entgegen.

Zwickau 6 - Foto: Michael Mahlke

Ein grosses Denkmal erinnert an Robert Schumann und lädt mit seinen Bänken zum Verweilen ein.

Zwickau 7 - Foto: Michael Mahlke

Die Innenstadt ist sehr schön gepflastert und bleibt den Fußgängern vorbehalten.

Zwickau 8 - Foto: Michael Mahlke

Jede Stadt hat ihre Geschichte. Das ist in Zwickau nicht anders. In der DDR war sie bekannt als „Ruß-Zwicke“ und u.a. für den Trabi und den Horch.  Heute liegt in der Nähe ein VW-Werk und die Stadt ist in wunderbarer Weise wiederauferstanden mit frischer Luft und frischen Farben.

Zwickau 9 - Foto: M. Mahlke

Da macht dann auch die Pause richtig Spass und die Bänke, die überall zu finden sind, erlauben ein paar ruhige Augenblicke. Doch dann machte ich mich auf den Weg, um einen alten Bekannten wieder zu sehen. Denn in Zwickau gibt es noch etwas, das nicht mehr überall zu finden ist: ein richtig gutes Fotogeschäft.

Zwickau 11 - Foto: Michael Mahlke

Er war da und ich ließ es mir nicht nehmen, ihn zu fotografieren. Foto Gärtner in Zwickau ist ein Laden, der zum Bummeln, Einkaufen und zum Fachgespräch einlädt. Ich konnte nie daran vorbei gehen.

Zwickau 12 - Foto: Michael Mahlke

Doch irgendwann zog ich weiter und bummelte an anderen Stellen in dieser Stadt mit ca. 90.000 Einwohnern.

Zwickau 13 - Foto: Michael Mahlke

Die Stadt ist großzügig gebaut und mit viel Grünflächen versehen. Es gibt eigentlich nie das Gefühl der Enge. Und bei Sonne gibt es eben auch viel Schatten, der sehr schnell erreicht werden kann und zur Erholung einlädt.

Zwickau 14 - Foto: Michael Mahlke

Und natürlich begegnete mir auch das Ampelmännchen und begleitet mich still und farbenfroh bei meinem Gang durch die Stadt.

Zwickau 15 - Foto: Michael Mahlke

Doch leider habe ich nicht alles gefunden, was ich gesucht habe. Ich suchte nämlich eine Art Gert Fröbe Museum, weil ich mit dem Schauspieler und seinen Filmen aufgewachsen bin und er eine starke Ausstrahlung hatte.

Da klärte man mich auf. Gert Fröbe sei nicht in Zwickau sondern in Oberplanitz geboren. Heute gehört Oberplanitz zu Zwickau wie Lennep zu Remscheid. Aber das Denken in überschaubaren Einheiten hat sich offenkundig überall erhalten.

Am nächsten Tag ging es dann zu Fuß und per Bus nach Oberplanitz. Das ist ein Ortsteil auf einer Anhöhe. Dort fand ich leider kein Gert Fröbe Museum, dafür aber einen sehr schönen Wasserturm und ein angenehmes Wohnumfeld und Wandermöglichkeiten mit herrlichem Ausblick bis ins Erzgebirge.

Wasserturm in Oberplanitz (Bild mit Geodaten) - Foto: Michael Mahlke

Der Wasserturm ist umgeben von Bänken und Spielgeräten und vollständig in die Wohnbebauung integriert.

Zwickau 17 - Foto: Ulla Wolf

Im Umfeld des Wasserturms gibt es herrliche Aussichtspunkte und für den, der nicht so viel laufen will, einen Bushaltestelle.

Wohnbebauung in Oberplanitz - Foto: Michael Mahlke

 

Ich war in dieser Zeit knapp zwei Tage mit dem Rucksack Kestrel 28 unterwegs und konnte dabei folgendes feststellen:

  • Der Kestrel 28 ist sehr angenehm zu tragen. Ich hatte nicht ein Mal Rückenschmerzen oder ein unangenehmes Gefühl auf dem Rücken
  • Die Lastenverteilung war sehr angenehm
  • Die verschiedenen Klickverschlüsse und die Ziehbänder machen es potentiellen Dieben sehr schwer (das möchte ich noch einmal im Großstadtgetümmel testen)
  • Er ist für eine Städtetour mit und ohne Fahrzeug gut geeignet (insbesondere für meine Zwecke)
  • Was mir nicht so gefallen hat war die fehlende Standfestigkeit auf dem Boden. Man konnte ihn nicht hinstellen. Aber das war mit meinen bisherigen speziellen Fotorucksäcken auch nicht möglich.

Übrigens können Sie einen solchen Rucksack (bis 11. Juni 2012 lt. Webseite) gewinnen. Machen Sie doch mit und klicken Sie hier!

So hat sich der Besuch in Zwickau mehrfach gelohnt. Es war eine schöne Zeit, es gab gute Eindrücke und ich konnte Erfahrungen sammeln, die nützlich sind.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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