Candid oder kandierte Streetfotografie?

So ist das mit der neuen Zeit. Fotografisch leben wir im  Zeitalter der Äquivalenz (Gleichwertigkeit).

Man ist mittendrin und nutzt die neuen Möglichkeiten.

Das Foto ist ein einfacher Blick mit der Kamera auf die Wirklichkeit. Ich gebe zu, daß ich den roten Mantel der Frau als Abschluß der rot-weißen Absperrung gerne mit auf dem Bild haben wollte.

Dieser Moment ist ungestellt. Ich habe mit der Kamera im Iphone eine Panoramaaufnahme gemacht und das Foto später mit etwas Zuckerguss in Form eines Filters überzogen – sonst nichts.

Das ist neue Streetfotografie, ist sie kandiert, candid oder beides?

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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