Henri Cartier-Bresson im Film

Diese Woche war bei arte ein neuer Film über Henri Cartier-Bresson zu sehen „Das Jahrhundert des Henri Cartier-Bresson.“ Darin erzählt „er“ sein Leben und spricht über seine Auffassungen.

Der Film ist nach seinem Tod entstanden und ein Rückblick auf seine Arbeit und sein Denken. „Er“ ist ein Sprecher, dessen Texte von dem Filmemacher und Schriftsteller Pierre Assouline stammen, der schon vor Jahren eine Biografie über Cartier-Bresson geschrieben hat.

Es ist ein Blick von aussen, der durch die persönliche Bekanntschaft mit Henri Cartier-Bresson einen guten Einblick in das Leben unter fotografischen Gesichtspunkten ermöglicht. Da der Film noch ein paar Tage online ist, kann man ihn noch anschauen.

Doch es gibt noch einen Film über Henri Cartier-Bresson. Es ist der Film von Heinz Bütler mit dem Titel „Biographie eines Blicks“. Dieser Film entstand mit Henri Cartier-Bresson zu seinen Lebzeiten und zeigt sehr viele Aspekte seiner Fotografie. Man hat auch das Gefühl, dabei dem Menschen etwas näher zu kommen, der hinter der Kamera stand als er die Fotos machte.

Neben diesem Film gibt es noch eine Arte-Edtion von und mit Henri Cartier-Bresson. Diese hat den Titel „11 Filme von und mit Henri Cartier-Bresson“. Es ist aktuell wohl die umfassendste Sammlung von filmischen Informationen über diesen Fotografen.

Wer sich für Henri Cartier-Bresson interessiert, der sollte sich diese Filme schenken oder schenken lassen. In der Arte-Edition ist auch der Film von Heinz Bütler enthalten. Es sind in meinen Augen Lehrfilme für klassisches und gutes Fotografieren, die sehr viel dazu beitragen können, ein besseres Verständnis zu wecken.

In dem Film von Pierre Assouline betont Cartier-Bresson, dass er lieber das Kleinbildformat mit hoch und quer in verschiedenem Format mochte als  das quadratische Format, weil dieses ihm zu langweilig war.  Das kann heute jede digitale Kamera von der Kompaktkamera über die 1 Zöller, das 4/3 Format, den APS-C Chip und den Vollformatchip im 4:3 und 3:2 Format.

Faszinierend sind wohl neben dem Fotografen vor allem auch seine Motive. Er war bei sehr vielen sehr prominenten oder berühmten Menschen und machte Fotos von ihnen und er fotografierte daneben einfache menschliche Situationen. Dieselbe Aussagekraft, die Faszination in der Einfachheit egal bei welcher fotografischen Situation, das Ausnutzen von Schwarzweiss als Gestaltungsmittel einer bunten Wirklichkeit – alles dies versteht man erst wirklich, wenn man einen dieser Filme angeschaut hat.

Es ist ein Glücksfall, dass es diese Filme gibt und sie haben das Glück darüber hier zu lesen, um persönlich-fotografischen Nutzen daraus zu ziehen.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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