La Strada – Italienische Streetphotography

lastrada

Die Keith de Lellis Gallerie hat vor einigen Jahren eine Ausstellung zum Thema italienische Strassenfotografie gemacht. Es handelt sich dabei um Fotos aus der 2. Hälfte des 20. Jhrdt. Alles in schwarzweiß. Dazu gab es auch ein Buch. Es sind Fotos, die das Leben auf der Strasse zeigen. Sie zeigen die Menschen mit ihren zivilisatorischen und kulturellen Verhaltensweisen. Es sind Fotos, die auf wunderbare Weise Menschen im öffentlichen Raum zeigen, wie man heute sagt.

Man sieht die Werbung, die Strassen, die Dinge, die wichtig waren, die Kleidung, die Verhaltensweisen im Miteinander, die Fortbewegungsmittel – eben alles.

Mit dem Abstand von 30 bis 60 Jahren zu den Fotos wird dabei auch sofort deutlich, was sich verändert hat. Es wird auch deutlich, dass sich die Menschen nicht verändert haben sondern nur das äußere Erscheinungsbild.

Fotografie fängt nur die äußere Welt ein. Und die sieht man hier am Beispiel der italienischen Strassenfotos.

Das ist aber nur eine Ebene. Es gibt auch noch die fotografische Ebene.

Was wurde aufgenommen, wie wurde es aufgenommen, wie war der Ausschnitt?

Unter diesen Gesichtspunkten gibt es auch dort Fotos, die verschiedene Stile mit Licht und Schatten zeigen.

Und es gibt Fotos, die eine Situation erzählen und andererseits Fotos, die einfach künstlerisch stark sind.

Einige Fotos kann man sich online anschauen – allerdings sind viele Fotos des Buches nicht in der Online-Ausstellung zu finden.

Die Fotos, die ich meine, sind nur im Buch und nicht online zu sehen.

  • Ein Foto zeigt eine sterbende Frau, umringt von neugierigen Zuschauern, die voll in die Kamera schaut und noch lebt. Ein Foto, das mich sofort ergriffen hat und die Frage aufwirft, darf man das?
  • Im absoluten Gegensatz dazu steht ein Foto, das einen Mann zeigt, der eine Treppe hochgeht und dort ist ein so fantastisches Lichtspiel zu sehen, dass es eine Freude macht und den Begriff der Lichtmalerei noch einmal zur wahren Kunst bringt.

Monochrome Fotografie ist schon toll und war es auch schon vor 50 Jahren.

Kennen Sie noch Omo? Wissen Sie noch wie man früher Fahrrad fuhr? Was damals als selbstverständliches Strassenleben aufgenommen wurde ist heute fotografisch und kulturell auch dokumentarisch.

Sollten Sie sich dafür interessieren, dann empfehle ich das Buch und die Online-Fotos.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert