Fotos mit sozialen Motiven ohne Erklärung sind fast immer sinnlos. Ich habe einige Jahre einen Blog unter dem Namen Bergischer Bildermonat betrieben, auf dem ich Fotos unterwegs aus Remscheid, Solingen und Wuppertal publiziert habe.
Meistens habe ich dazu einen kurzen Text geschrieben, damit die Situation und das Umfeld das ganze Bild vermitteln.
Irgendwann gab ich den Blog auf, weil visuelle Geschichte und das Aufnehmen des Zeitgeistes an langweiligen Orten wie Remscheid ohne Relevanz ist. Als Remscheid noch eine lebendige Industriestadt und Kampfzone gegen brutale Arbeitsplatzvernichtung war, hatte diese Stadt noch ein Herz. Aber jetzt … Gähn!
Im Grunde muß man hier so vorgehen wie es Wolfgang Zurborn getan hat, um aus einem langweiligen Ort durch den Rahmen beim Fotografieren etwas Neues zu kreieren jenseits des Ortsbezugs.
Was dies bedeutet sehen Sie hier. Hier macht der Rahmen das Bild:
Wuppertal ist der einzige Ort, der mehr bietet, soziales Interesse weckt und auch fotografisch anregt.
Interessanterweise merke ich jetzt ganz direkt wieder einmal, wie sinnlos das Zeigen von Fotos ohne erklärende Hinweise ist, außer wenn man z.B. die Schönheit einer Blume zeigen will. Daher habe ich versucht wenigstens durch einige Begriffe den Blick zu schärfen.
Flickr ohne Blog ist nur halb so gut…
Die Fotos sind fast alle vor ungefähr zehn Jahren gemacht worden mit damaligen Kompaktkameras. Die sind bis heute vielfach noch flexibler als alle Smartphones, aber der Zeitgeist hat sich eben geändert.
Was mir beim Betrachten der Fotos auffällt, ist der unauffällige Wandel im öffentlichen Raum, der nur durch den zeitlichen Abstand sichtbar wird aber ununterbrochen da ist.
Ich finde es immer noch in seiner Konkretheit interessant aber es ist ohne soziales Echo.
Empfehlen möchte ich auch mein Wupperartmuseum, das ich bei archive.org gespeichert habe. Da finden sich noch mehr Fotos und Serien aus der Region.