Nun ist die Photokina schon einen Monat vorbei und ich meine, ich spüre das Loch im Internet. Fast alle technischen Fotoseiten, international und national, haben fast stündlich in ihren Blogs über die neuesten Produkte berichtet. Und jetzt? Sie scheinen alle im Urlaub zu sein oder sie testen ununterbrochen. Wie auch immer, im Internet gibt es nicht nur wenig Neues sondern über die neuen Produkte auch wenig Getestetes.
Das gibt den Gedanken neue Nahrung. Was wäre eigentlich, wenn die Photokina nicht gewesen wäre und wenn es keine neuen Produkte gegeben hätte? Die einzige echte fotografische Hoffnung war ja die Fuji X100. Ob Sie wirklich lautlos sein wird, ob sie wirklich eine neue Generation von Digitalkameras für ernsthafte und traditionell ausgerichtete Fotografinnen und Fotografen eröffnet, werden wir in knapp einem halben Jahr sehen.
Aber wenn es diese Hoffnung nicht geben würde und wenn es die Photokina nicht gegeben hätte, was wäre dann eigentlich los in der Fotografie?
Man könnte zu dem Ergebnis kommen, dass man mit den bisherigen Kameras auch gut fotografieren kann. Und man könnte auch denken, dass es nicht ein gutes Bild weniger geben würde. Nichts gegen die Photokina! Sie ist ein wunderbarer Ort, um Blicke auf die neuen Produktionsstätten der Welt in China zu werfen und die kommenden Kulturen der Zukunft schon heute auch in Deutschland und im schönen Köln am Rhein zu empfangen. Das ist wirklich schön.
Aber fotografisch sind wir nicht weiter sondern höchstens anders geworden nach dieser Messe. Der alte Schopenhauer schrieb einmal „Das Neue ist der Feind des Guten“. Ich glaube, dass die nächste Photokina dazu genutzt werden könnte, vielen asiatischen Menschen Deutschland als Reiseland noch besser zu vermitteln.
Und nach der Photokina sollte es Reisen geben, Fotoreisen durch Deutschland und Fotoreisen durch China. Man könnte Wettbewerbe machen und die Photokina Besucher könnten diese Reisen gewinnen, gesponsert von den großen Herstellern, die die Gewinner zu Botschaftern für eine bessere Kommunikation auf der Welt mit Hilfe der Fotografie machen. Das wäre übrigens auch der Stadt Köln angemessen, deren Traditionen ja gerade auf der Begegnung der Kulturen und Menschen beruhen.
Insgesamt könnte man das Loch nach Photokina mit vielen guten Ideen füllen. Denn diese Messe ist schon etwas besonderes, weil sie alle Menschen und Kulturen mit als Fotografen oder Fotografierte zusammenbringt und die Produkte in fast jedem Haushalt zu finden sind.
Ob es so etwas jemals geben wird? Ich weiß es nicht, aber zumindest habe ich das Loch nach der Photokina mit einer guten Vision gefüllt.