Ist bei Fujifilm der Höhepunkt der X Serie überschritten?

Mit Schick und Charme und Qualität eroberte sich die Fuji X Reihe die Herzen einer ganzen Reihe von Fotografen mit Digitalkameras im Messsucherstil. Für mich sind dabei die Fuji X-E3 und die Fuji X-Pro 2 die bisherigen Höhepunkte gewesen.

Nun sind schon eine Weile die Nachfolger da.

Die Fuji X-Pro 3 erscheint mir aber eher nicht wie der Nachfolger sondern wie eine Art Sondermodell wie wir es auch bei Leica kennen.

Sie ist wohl für eine kleine Gruppe gemacht, die sich noch an analoge Zeiten erinnert und ihre analogen Erfahrungen digital wiederfinden will. Das ist sehr schön auf fotowissen.eu geschildert worden, mit all den Nachteilen und Unfertigkeiten bis zu freiliegenden Leitungen am Display.

Ken Rockwell schreibt über die X-Pro 3: „Diese X-Pro3 ist für Leute, die mehr verlangen als ein großartiges Bild; es ist für Leute, die eine gute Kamera als Kunstwerk an sich schätzen. Diese X-Pro3 ist eine Freude anzusehen; die heute beste Interpretation dessen, was eine feine Messsucherkamera sein sollte, und eine der ganz wenigen mit dem Mut, das hintere LCD zu eliminieren, die größte Krücke der wenig Talentierten.“ (Die Übersetzung ist von google)

Ich stimme diesem Gedanken so nicht zu aber bei Käufern der Kamera findet sich dies wieder.

Da sind wir dann jenseits der fotografischen Erfordernisse angekommen: vom Brauchen zum Haben.

Daneben gibt es ja auch die neue Fuji X-E 4.

Bei ihr fehlt mir der Schick der X-E 3. Sie mag mehr Megapixel haben, aber sie ist aus meiner Sicht so abgespeckt, daß sie erst durch Zubehör wieder vollwertig wird.

Sind beide Kameras besser als die Vorgängermodelle?

Für mich nicht.

Ich bin sehr froh, daß es die X-Pro 2 und die X-E 3 gibt, weil sie für mich besser zum Fotografieren sind und nichts von dem vermissen lassen, was die Nachfolger bieten.

Ich bin gespannt, ob und was die Zukunft in Bezug auf die Messsucherbauweise und den hybrid-optischen Sucher noch bringt. Bisher waren es nur die Fuji X100 und die Fuji X-Pro Reihe, alle anderen Modelle haben nur elektronische Sucher.

Vielleicht wird der Markt zu klein für neue Innovationen in diesem Bereich. Aber was bisher da ist, dürfte ernsthaft niemand unzufrieden lassen, weder fotografisch noch qualitativ.

Fuji hat in meinen Augen vieles richtig gemacht und Kameras im Angebot, die wirklich Freude beim Fotografieren machen.

Aber der Geschmack der Zeit ändert sich.

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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