„Ich koche morgens Stahl und abends für meine Mutter“ lautete 2012 eine Propagandakampagne der Bundesregierung, bei der sich Fotografen dafür bezahlen ließen, diese politischen Machenschaften propagandistisch vorzubereiten. Es scheint Teil einer größeren Propagandastrategie gewesen zu sein. Der fitte Alte geht mal zwischendurch in Familienpflegezeit arbeitet aber insgesamt länger, dafür pfegt er abends seine Mutter und nimmt dem Staat die Verantwortung ab, obwohl die Sozialversicherungen dafür gemacht waren. Und wenn man das Motto auf dem Plakat zu Ende denkt, dann endet man mitten im schlimmsten Neoliberalismus.
Denn 2012 und 2013 waren dann die Jahre der Propaganda in der Fotografie für die Rente ab 72 (67 war schon selbstverständlich). Die angeblich fitten Alten waren auf Fotos zu sehen, die ohne Umfallen arbeiten und alle politisch und wissenschaftlich Unanständigen taten so als ob es klar sei, daß man bis 72 arbeiten muß.
Das hat außer mir fotografisch kaum jemand aufgearbeitet. Diese Propaganda und ihre Methoden werden bis heute weiterhin genutzt und sind in keinem großen Medium demaskiert worden. Ich habe dies auf frontlens.de getan. Dafür habe ich auch keinen Presseausweis erhalten ….
Meine Versuche, die Gesichter der davon betroffenen arbeitenden Menschen festzuhalten, wollte natürlich von den Regierenden und Herrschenden niemand sehen. Das ist die verdrängte Wirklichkeit, die fotografisch dokumentiert werden muß und die ich meine.
So habe ich diesen Menschen als Dokumentarfotograf einen Platz in der digitalen Erinnerungskultur geben können. Sie wären sonst weder sichtbar noch sehbar, weder als Teil der Erinnerung noch als Teil der sozialen Wahrheit.
Das ist sozialdokumentarische Fotografie, die Lebenswirklichkeit und soziale Wunden zeigt jenseits der offiziellen Propaganda.
Sie wird aber in den GEZ-Medien nicht gezeigt und in den privaten eher auch nicht.
Aber hier ist sie zu sehen.
Abschließend noch eine Todesanzeige vom 11.11.2017 zur Rente mit 67 und 72. Die Todesanzeige ist echt:
Da wäre ja jetzt zu fragen, wer kocht für die Mutter?
2 thoughts on “Fotografie als Waffe in der Propaganda zur Rente mit 67 und 72 – Rückblick und Ausblick”