Jan-Markus Rupprecht und seine Mitstreiter von digitalkamera.de müssen es wissen. Sie sind länger dabei als ich. Herr Rupprecht schreibt aktuell:
„Die Fotografie mit Digitalkameras ist in ihrer Nische angekommen. Die Kameras sind durchweg hochwertige Produkte für Kenner. Design und Bedienung sind überwiegend so, wie man sie seit Jahren kennt. Technisch sind die Kameras einerseits sehr ausgefeilt (Autofokus, Bildstabilisation, Serienbilder), anderseits rückständig (Bedienung, Kommunikation, GPS).Für die alltägliche „schnelle Fotografie zwischendurch“ reicht hingegen das Smartphone. Wer dort an Grenzen stößt, und sei es nur, um Serienbilder zu machen oder seine etwas weiter entfernten Kinder beim Sport zu fotografieren, der lässt es einfach. Oder er muss sich intensiv mit der Fotografie auseinandersetzen, um zu verstehen, wie eine Digitalkamera funktioniert. Er braucht Bekannte, die helfen oder umfangreiche Bücher oder Schulungsvideos, um die oft kryptischen Menüs zu verstehen – der viel Zeit fürs Selbststudium umfangreicher Handbücher, die heute in der Regel nur noch elektronisch vorliegen. Nach dem Fotografieren benötigt man dann auch noch externe Bildbearbeitungsprogramme, die aus den sehr ehrlichen Fotos aus der Digitalkamera endaufbereitete Fotos machen, wie man sie vom Smartphone gewohnt ist (die neue Software Radiant Foto beispielsweise schlägt genau in diese Kerbe). Das nehmen viele nicht auf sich. Das ist nur etwas für Leute, die wirklich Lust, Zeit und Geld haben, Fotografie als Hobby oder zum Geldverdienen zu betreiben. Wer das nicht möchte, lebt mit den Einschränkungen seines Smartphones und macht halt die Fotos, für die sich ein Smartphone nicht eignet, gar nicht.“
Das ist die neue Zeit und eine neue soziale Gebrauchsweise beim Fotografieren im neuen Zeitgeist.
Es gibt eine neue Sprache, die Fotosprache, die jeder mit seinem Smartphone sprechen kann und es gibt die Fotografie mit Digitalkameras, die mehr machen kann.
Umgekehrt kann man heute noch mehr fotografisch dokumentieren als früher, weil jedes Smartphone sich für dokumentarische soziale Fotografie eignet.
Dadurch ist der Stellenwert von Fotos viel alltäglicher und umfassender als jemals zuvor.
Ich würde dies alles nicht als gut oder schlecht bewerten sondern als Zustand ohne Wertung beschreiben wollen.
Das gilt übrigens auch für das Thema Streetfotografie…
Viel interessanter ist, was wir daraus machen. Das ist unsere Freiheit!
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